Die harten Sanktionen sollen in Russland ein Umdenken bewirken und Präsident Putin unter Druck setzen. Tun sie das?
Einige russische Menschen machen sich Sorgen um die Wirtschaft. Dennoch hat David Nauer den Eindruck, dass die meisten Menschen in Russland noch nicht realisiert haben, wie krass die Folgen der Sanktionen für Russland sein werden. «Da hiess es, der Westen habe damals in der Tschechoslowakei die Menschen gegen die rechtmässige Regierung und auch gegen die Sowjetunion aufgehetzt. Weil er Russland klein halten will.» «Man hat oft keine Chance mit der Realität. Die Erzählungen des Staatsfernsehens, diese Propagandadiskurse sind sehr gut gemacht. Sehr viele Produkte wird es dort nicht mehr geben. Ein Bild, das sich mit der Realität kaum vereinen lässt. Und dennoch seien viele Russinnen und Russen resistent gegen Fakten. «Es werden wahrscheinlich Millionen von Menschen ihre Jobs verlieren. Sie knüpfen an alten Vorstellungen aus der Sowjetzeit an. Jetzt finde er genau solche Argumentationen in Bezug auf die Ukraine wieder. Auch zu Friedenszeiten habe der ehemalige Russlandkorrespondent Ähnliches erlebt. Laut David Nauer lautet die verbreitete Meinung, dass Russland noch nie jemanden angegriffen hat. Weiter hiess es, ‹unser Militär› hat dann das Volk der Tschechoslowakei vom Terror dieser westlichen Extremisten befreit.»
Der Krieg in der Ukraine erschüttert auch die Schweizer Sicherheitspolitik. Langjährige Tabus, wie ein möglicher Nato-Beitritt der Schweiz, kommen auf den Tisch. Es dürfe «keine Denkverbote» geben, sagt Stefan Holenstein, Präsident ...
In Videos in sozialen Medien waren Demonstranten zu sehen, die «Nein zum Krieg» und «Schande» riefen. Bei neuen, nicht bewilligten Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine sind in Russland insgesamt mehr als 4400 Personen festgenommen worden. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums hat die Ukraine 43 Millionen Tonnen Getreide in der Saison 2021/22 exportiert. Die staatliche Eisenbahngesellschaft der Ukraine ist bereit, Agrarexporte auf der Schiene zu organisieren. In der Ukraine produziert Vetropack Glasverpackungen. Der Standort in Gostomel ist eines von neun europäischen Produktionswerken der Vetropack-Gruppe und trägt rund zehn Prozent zum Umsatz der Vetropack Gruppe bei. Die Hilfsgüterlieferungen sind laut dem EDA ein erster Teil der Schweizer Unterstützung in der Höhe von rund acht Millionen Franken. Es gebe noch viele offene Fragen, aber auch Unterstützungsangebote der Flüchtlingshilfe, erklärt Direktorin Miriam Behrens in der «Tagesschau».«Es ist eine fantastische Solidarität vorhanden» Bisherige Netflix-Nutzerinnen und Nutzer in Russland werden noch Filme und Serien auf der Plattform schauen können, bis die nächste monatliche Zahlung fällig wird. Aber viele wollen nicht weiter nach Westen reisen, berichtet SRF-Osteuropa-Korrespondent Peter Balzli aus Pèrzemysl in Polen: «Viele Fahrzeuge aus Deutschland, Österreich und auch der Schweiz sind in Polen eingetroffen, aber sie haben Mühe, ihre Fahrzeuge zu füllen. Zwei Busse aus der Schweiz mit insgesamt 90 Plätzen fuhren am Schluss zurück mit gerade 33 Passagieren. Gerade ein Drittel der Plätze war besetzt. - Als weltweit wichtiger Agrar-Produzent will die Ukraine seine Exporte stoppen. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat das Ausbleiben von internationalen Reaktionen auf die Androhung Moskaus, nun auch Gebäude der Waffenindustrie seines Landes anzugreifen, kritisiert. - Nach dem Erlass eines neuen Mediengesetzes stellen mehrere Sender und Agenturen ihre Arbeit in Russland ein.