Ruag

Ruag International verkauft Munitionsfabrik an Beretta. Die Beretta Holding kauft den Munitionshersteller Ruag Ammotec. Die Italiener verpflichten sich, den Standort Thun für fünf Jahre zu nutzen.

Berühmt ist die Pistole Beretta 92, mit der sich Bruce Willis in «Die hard» und Mel Gibson in «Lethal Weapon» den Weg freischossen. Im März 2019 hatte die Regierung dann den Verkauf der Munitionssparte beschlossen. Aus den rüstungsnahen Geschäftsbereichen wolle man aussteigen, hatte Konzernchef Wall im März 2021 angekündigt. Auch bei anderen Sparten wird die Abspaltung geprüft. Im vergangenen Herbst lehnte der Ständerat diese Motion ab, nachdem der Nationalrat diese angenommen hatte. Nun ist der venezianische Produzent von leichten Feuerwaffen für Jagd, Sport und Verteidigung sowie Ferngläsern und Modeartikeln endgültig zum Handkuss gekommen. Allerdings glaube er nicht, dass die Munitionsnachfrage so hoch bleiben werde, hatte Wall gesagt.

Die Munitionssparte Ruag Ammotec wird ins Ausland verkauft. Ruag International hat mit der italienischen Beretta Holding eine Vereinbarung unterschrieben.

Die Zukunft der Ruag Ammotec beschäftige letztes Jahr mehrfach die Politik. Nachdem der Bundesrat beschlossen hatte, die Munitionssparte zu verkaufen, gab es Vorstösse, um den Verkauf zu stoppen und den nationalen Produktionsstandort zu sichern. «Wir haben die Feuerwaffen und die Optiken, Ruag Ammotec hochwertige Munition, es gibt fast keine Überschneidungen», lässt sich Pietro Gussalli Beretta, Präsident und CEO der Beretta Holding, in der Mitteilung zitieren. Die Beretta Holding übernimmt gemäss Mitteilung alle 2700 Mitarbeitenden der Ruag Ammotec an sämtlichen Produktions- und Vertriebsstandorten. Der neue Eigentümer habe sich überdies verpflichtet, den Standort Thun mit rund 400 Arbeitsplätzen für mindestens fünf Jahre zu erhalten.

Die Sparte Ammotec werde an die italienische Beretta veräussert, teilte der Rüstungs- und Raumfahrtkonzern mit. Es gebe eine Standortzusicherung für Thun. Alle ...

Gegen den Verkauf regte sich damals Widerstand vonseiten der SVP, als der damalige Nationalrat und heutige Ständerat Werner Salzmann (SVP/BE) eine Motion einreichte, um den Verkauf zu stoppen. Im März 2019 hatte der Bundesrat den Verkauf der Munitionssparte beschlossen. Neben Thun hat Ammotec noch Fabriken in Deutschland und Ungarn. Beretta sei nicht der einzige Kaufinteressent gewesen, sagte ein Ruag-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Namen würden jedoch keine bekannt gegeben. Der Umsatz wird knapp 1.4 Milliarden Euro erreichen. Allerdings glaube er nicht, dass die Munitionsnachfrage so hoch bleiben werde.