Triumph und Trauer: Darum geht's am Palmsonntag. «Hosanna!», jubeln laut Überlieferung die Menschen Jesus mit Palmzweigen zu. Doch auf den Jubelgesang folgt ...
Die Gottesdienstbesuchenden ziehen anschliessend gemeinsam und unter Gesang mit den Zweigen in den Händen in die Kirchen ein. Am Palmsonntag feiert die katholische Kirche den Einzug von Jesus in Jerusalem. Zum Zeichen, dass die Menschen Jesus als König sahen, jubelten sie ihm mit Palmzweigen zu. Der Palmsonntag ist der letzte Sonntag in der Fastenzeit. Mit ihm beginnt die Karwoche, die bis zur Osternacht am kommenden Samstag geht.
Der Palmsonntag, so Kurt Kardinal Koch, macht deutlich, dass sich Jesus entschieden hat, dem Erlösungsprogramm Gottes mit all seinen radikalen ...
Damit wurde sichtbar zum Ausdruck gebracht, dass wir Christen am Palmsonntag und überhaupt in der Heiligen Wiche nicht einfach eine historische Erinnerung an Ereignisse vor zweitausend Jahren begehen, sondern dass wir mit Jesus Christus den Weg gehen und dass zuvor Christus selbst die Seinen auf ihren Wegen mit seiner Gegenwart begleitet und mit ihnen geht. Wir Christen sind eingeladen, in der Heiligen Woche im liturgischen Mitgehen auf dem Weg Jesu Christi uns unseres Glaubens zu vergewissern, dass Christus selbst es ist, der uns auf unseren menschlichen Wegen begleitet. Der Palmsonntag stellt von daher nicht nur die endgültige Wegkreuzung im irdischen Leben Jesu dar, sondern wird auch zu einem elementaren Knotenpunkt im christlichen Leben. Die Heilige Woche bringt es deshalb an den Tag, wie wir Christen heute unser Christsein verstehen und vor allem leben. Jesus Christus hingegen ist der neue Adam, der den verderblichen Weg Adams in der umgekehrten Richtung zurückgeht und in der Gegenbewegung, die die ganze Geschichte neu aufrollt, seine Gottgleichheit nicht gleichsam wie ein Beutestück festhält, sondern sich selbst erniedrigt bis hin zum Kreuz als dem Ort seines radikalen Gehorsams. Ganz anders als Adam ist Jesus aber wirklich wie Gott; und weil er wirklich wie Gott ist, verhält er sich wie der wirkliche Gott, der nicht den Weg der Macht und Selbstermächtigung, sondern den Weg der Liebe und der Erniedrigung geht. Damit ist allerdings das Wichtigste von dem, was die Heilige Woche und vor allem der Palmsonntag als ihre Ouvertüre uns bereit halten, noch nicht ausgesagt. „Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus entspricht“ (Phil 2,5). Mit diesen eindringlichen Worten eröffnet Paulus im Brief an die Philipper den Christushymnus und fordert die Christen auf, sich selbst die Gesinnung Jesu Christi anzueignen. Was der Evangelist Lukas mit der Schilderung des Einzugs Jesu in Jerusalem uns nahe bringen will, dies verdichtet Paulus in seinem Brief an die christliche Gemeinde in Philippi zu einer einzigen göttlichen Bewegung: Jesus Christus „war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäusserte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Vor einer solchen Wegkreuzung stehen wir Christen mit dem Palmsonntag. Er bildet die Ouvertüre der Heiligen Woche, in der wir Christen am Drama des Leidens, Sterbens und Auferstehens Jesu Christi gläubig teilnehmen und es nachvollziehen. Der gemäß feiern wir gerne Ostern, ohne den Karfreitag durchqueren zu müssen. Dies wäre zwar gewiss ein bequemer, aber letztlich weltfremder Weg, obwohl wir Menschen ihn wahrscheinlich am ehesten einschlagen würden. Hand aufs Herz: Wer singt am Palmsonntag nicht gerne „Hosanna“, und wer wird an Ostern nicht noch lieber in das „Halleluja“ einstimmen? Am Palmsonntag zieht Jesus in die Stadt Jerusalem zur Tempelreinigung ein, die das Abbrechen des Tempels symbolisch darstellt und die seinen eigenen Tod herbeiführen wird. Denn der Palmsonntag ist in erster Linie eine elementare Wegkreuzung im Leben Jesu. In einem übertragenen Sinn gibt es auch im menschlichen Leben immer wieder solche Wegkreuzungen, an denen das Leben eine andere Wendung nimmt und wir vor grundsätzliche Entscheidungen gestellt sind.
Die letzte Woche vor Ostern wird auch als Karwoche bezeichnet. Das Wort "Kar" stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet "Trauer", "Klage" oder "Kummer". Die ...
Die Tage der Klage enden mit der Feier der Osternacht, die meist in den Abendstunden des Karsamstags gefeiert wird, manchmal auch in den frühen Morgenstunden des Ostersonntags. Die Zeitspanne zwischen der Messe vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstag bis zum Ostersonntag wird in der katholischen Kirche auch als "die drei österlichen Tage" bezeichnet. Die Kirchen wollten dies aber nicht tun und verwiesen auf ihre inzwischen bewährten Hygienekonzepte. Statt der totalen "Osterruhe" konnte wieder zumindest in eingeschränkter Form gefeiert werden. Der nächste Gedächtnistag in der Karwoche ist Gründonnerstag. An diesem Tag gedenkt die Kirche des letzten Abendmahls, das Jesus mit seinen Jüngern hielt. In der Regel um 15 Uhr, zur überlieferten Todesstunde Jesu, erinnert ein Wortgottesdienst mit Kommunionfeier an das Leiden und Sterben Jesu. Mancherorts findet im Anschluss eine sogenannte Feier der Grablegung statt. Fragen rund um einzelne Tage und Bräuche - und auch die Frage, was in Zeiten von Krieg und Corona-Krise anders ist. In Teilen von Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg kommt der Palmhase, ein Vorbote des Osterhasen: Er bringt meist gekochte Eier und eine kleine Süßigkeit.
In der Pfarrkirche in St. Magdalena verdeckt in der Fastenzeit ein zeitgenössisches Fastentuch den Altar. Foto: Pfarre Linz-St. Magdalena; hochgeladen von ...
Wenn sich ein Kriegsfürst heute auf eine solch unplanbare Situation einlassen müsste – nein, das kann ich mir gar nicht vorstellen! Hat Jesus in dieser Situation Zeit dafür? Oder hilft ihm dies alles, um sich nur auf diesen folgenschweren Einzug zu konzentrieren? Und noch seltsamer wird es bei der Auswahl des Esels. Wer reitet schon in aller Öffentlichkeit auf einem Fohlen, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat?
Der Palmsonntag gleicht einer Hochschaubahn: Er feiert den Einzug Jesu in Jerusalem und erzählt die Geschichte seines Sterbens.
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In dieser Zeit erinnern sich Christen an das Leiden und den Tod Jesu. Das Wort Karwoche kommt aus dem Althochdeutschen. „Kara“ bedeutete „Klage“, „Kummer“ oder ...
Der Ostersonntag ist für gläubige Christinnen und Christen der wichtigste Tag im Jahr, es wird die Auferstehung Jesu von den Toten gefeiert. Am Karsamstag findet in vielen Orten auch die Fleischweihe statt. Am Palmsonntag gedenken die Gläubigen des Tages, an dem Jesus nach Jerusalem kam.
Am heutigen Palmsonntag feiern die Christen den Einzug von Jesus Christus in die Stadt Jerusalem. Traditionell finden deshalb in den steirischen Pfarren im ...
Ist der Esel das passende Tier für den Triumphzug Jesu, schließlich sind es besondere Umstände für einen besonderen Menschen? Definitiv ja, sagt Pater ...
In der Zeit seiner Gefangenschaft hat dieses Lied ihm geholfen, seine schwierige Situation zu durchstehen und er will damit auch der bedrängten und von ihm so sehr geliebten Gemeinde in Philippi Mut machen. Der Einzug Jesu in Jerusalem wird als ein Triumphzug inszeniert. Am Palmsonntag, so beschreiben es die Evangelisten, holen die Jünger Jesu auf sein Geheiß hin einen jungen Esel ab, damit der Herr auf ihm reitet und so feierlich in Jerusalem einzieht. Der Esel geht widerstandslos und willig mit den Jüngern. Sowohl in der Bibel als auch umgangssprachlich, ist der Esel jedoch eher als störrisch, widerspenstig, faul, manchmal als dumm oder als Beleidigung bekannt. Alljährlich kommt er zum Einsatz, ein hölzerner Ziehesel, den Kindergartenkinder, mit Buchsbaum geschmückt, zum Palmsonntagsgottesdienst mit in die St.-Christophorus-Kirche in Ladbergen nehmen.
Und warum reitet Jesus auf einem jungen Esel? Warum hält man Nachtwache am Gründonnerstag? Pfarrer Stefan Mai erklärte es am Sonntag im Gottesdienst.
Wie kein anderer Evangelist schildere Lukas in seinem Evangelium den Jesus als menschenfreundlich und verständnisvoll. Das werde auch in der Passionsgeschichte deutlich, schilderte Mai. Mit größter Anschaulichkeit schildert Lukas die Angst Jesu am Ölberg: So dick wie Blutstropfen fließt ihm der Angstschweiß, wie man es bei Todkranken erleben kann. Er will an die Geburt Jesu erinnern, wo die Schar der Engel singt: 'Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden.' Dieser Friede, will Lukas sagen, kommt mit diesem Jesus auf Erden." Während das Matthäus- und Markusevangelium erzählen, dass Jesus seinen Jüngern das Einschlafen am Ölberg zum Vorwurf macht, schont Jesus in der Lukas-Erzählung hingegen seine Jünger, hat sogar Verständnis für sie. Der Hinweis auf den Frieden wird unterstützt durch eine symbolische Handlung, eine kleine Randnotiz in der Erzählung, die heutzutage einem modernen Menschen kaum auffällt: Die Jünger setzen Jesus auf einen jungen Esel. "Normalerweise geht das schief", weiß Stefan Mai. "Ein Jungtier wirft Fremde ab, solange es nicht eingeritten ist." So spielte man schon ab dem vierten Jahrhundert in Jerusalem die durch die Schriften überlieferten Ereignisse nach: Man zog gemeinsam hinaus nach Betanien und spielte mit Esel und Palmzweigen den Einzug Jesu nach. Mit einem festlichen Gottesdienst zu Palmsonntag ist die katholische Pfarrei Gerolzhofen in die Osterwoche gestartet.