ZSC Lions

2022 - 4 - 30

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Image courtesy of "watson"

So viel Sport-Begeisterung steckt in den 10 grössten Schweizer ... (watson)

Wo sind die Begeisterungsfähigkeit und die Identifikation mit den eigenen Sportklubs am grössten? Wie unterscheiden sich die Fankulturen?

Dass das Basler Sportherz stärker pulsiert als jedes andere, zeigt sich im Erfolg und im Misserfolg. Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt. In der erfolglosen Ära Burgener wurde der Präsident beinahe zur Hassfigur. Basel hat aber auch Selbstironie: Keine Fasnacht ohne FCB. Pulsmessung: Es gab Zeiten, da wäre Luzern auf Platz 1 oder 2 gestanden, denn es ist eine feurige Sportstadt. Zurzeit aber mangelt es in der Zentralschweiz etwas an Leidenschaft. Anders als beim FC St.Gallen kommt die Atmosphäre im neuen Stadion nicht mehr ganz an jene in der alten Allmend heran. Die treuen Anhänger halten auch in schlechten Zeiten nach Abstiegen zum Klub. Dem FCSG ist zudem gelungen, was anderswo scheiterte. Pulsmessung: Wie in der Romandie ist die Begeisterung für das Eishockey im Tessin grösser als im Fussball (vor allem zur Zeit des «Grande Lugano», aber auch in den 2000er Jahren). Der Fussballklub spielte von 2004 bis 2015 in der Challenge League, diese Baisse wirkt nach. Im Fussball stieg der siebenfache Meister und neunfache Cupsieger Lausanne-Sports in diesem Jahrtausend immer wieder auf und ab. Zwar haben die zwei Z-Klubs tolle Fans, aber der Radius der Euphorie geht nicht weit über das Hallen- bzw. Die Identifikation mit den beiden Spitzenklubs ist enorm, zusammen decken sie alle Schichten ab. Dabei geht vergessen, was Winterthur ist: Zwar häufig unsichtbar im grossen Schatten Zürichs, aber doch die sechstgrösste Stadt der Schweiz. Deshalb: Bei aller Sympathie für das schnucklige Ambiente auf der Schützenwiese gibt es punkto Sportbegeisterung in dieser Stadt noch viel Luft nach oben. Pulsmessung: Früher galt in Winterthur: Die Akademiker gehen zum Handball, die Arbeiter zum Fussball. Das ist ein Stück weit bis heute so geblieben. Nur um den Fussball ist es seit dem Konkurs schlecht bestellt. Im Gegenteil. Man positioniert sich jahrelang als der etwas andere Fussballklub. Ein Klub, bei dem das Happening nach dem Spiel mindestens so wichtig ist wie das Resultat. So ein bisschen wie St.Pauli. Weshalb man den FC Winterthur bald mal zum Kult erklärte – was eine überhöhte Darstellung ist – und über 5000 Zuschauer in der Challenge League staunte. Inzwischen hat sich der Verein dank Geld der Rolex-Stiftung aufgefangen.

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