Westliche Beobachter gehen davon aus, dass Russland parallel zum Krieg in der Ukraine in Bosnien-Herzegowina erneute Konflikte befeuert.
Die EU sah von Strafmaßnahmen ab, verdoppelte aber nahezu ihre Militärpräsenz in Bosnien auf rund 1.100 Männer und Frauen. Eine „Vorsichtsmaßnahme“, wie ihr Kommandeur, der österreichische General Anton Wessely, erklärte. Auch das Außenministerium in Berlin erwägt, wieder Bundeswehrsoldaten nach Bosnien zu schicken. Srecko Latal, Chefredakteur des regionalen Netzwerks für investigativen Journalismus (BIRN), teilt diese Einschätzung. „Der Balkan ist vor allem durch die Abwesenheit der EU destabilisiert worden“, sagt er. In Erklärungen, die Putins Rhetorik im Vorfeld des Angriffs auf die Ukraine gleichen, warnte der russische Botschafter in Sarajewo vor der „Reaktion“ Moskaus, sollte Bosnien der Nato beitreten. Kürzlich wetterte Russland gegen die „zunehmenden Versuche, die Grundsätze“ des Abkommens „zum Vorteil der EU und der Nato und zum Nachteil“ der bosnischen Serben umzuschreiben. Der jüngste Alarmruf kam vom demokratischen US-Senator Chris Murphy. „Wenn Putin (in der Ukraine) in die Enge getrieben wird, wird er sich nach anderen Orten umsehen, an denen er Siege erringen kann. Der mühsam errungene Frieden in dem Balkanland sei in Gefahr, warnen westliche Beobachter.
Der bosnische Serbenführer Milorad Dodik macht aus seiner Nähe zu Putin keinen Hehl. Dass Moskau ihn bei seinen separatistischen Plänen unterstützt, gilt als ...
Die EU sah von Strafmaßnahmen ab, verdoppelte aber nahezu ihre Militärpräsenz in Bosnien auf rund 1100 Männer und Frauen. Eine „Vorsichtsmaßnahme“, wie ihr Kommandeur, der österreichische General Anton Wessely, erklärte. Auch das Außenministerium in Berlin erwägt, wieder Bundeswehrsoldaten nach Bosnien zu schicken. Kürzlich wetterte Russland gegen die „zunehmenden Versuche, die Grundsätze“ des Abkommens „zum Vorteil der EU und der Nato und zum Nachteil“ der bosnischen Serben umzuschreiben. In Erklärungen, die Putins Rhetorik im Vorfeld des Angriffs auf die Ukraine gleichen, warnte der russische Botschafter in Sarajewo vor der „Reaktion“ Moskaus, sollte Bosnien der Nato beitreten. Der jüngste Alarmruf kam vom demokratischen US-Senator Chris Murphy. „Wenn Putin (in der Ukraine) in die Enge getrieben wird, wird er sich nach anderen Orten umsehen, an denen er Siege erringen kann. In Moldau sorgten Angriffe aus der abtrünnigen Region Transnistrien schon für Aufruhr, und auch an anderer Stelle zündelt Moskau weiter. Der bosnische Serbenführer Milorad Dodik macht aus seiner Nähe zu Putin keinen Hehl. Dass Moskau ihn bei seinen separatistischen Plänen unterstützt, gilt als sicher.
In Bosnien und Herzegowina befeuert Wladimir Putin den Konflikt mit pro-russischen Separatisten. Der Westen ist alarmiert.
Die Intervention der Nato auf dem Balkan in den 1990er Jahren – zunächst in Bosnien, später dann gegen Serbien während des Kosovo-Krieges – empfand der Kreml als demütigende Provokation. Seitdem versucht Moskau, seinen Einfluss auf die bosnischen Serben zu vergrössern. (oco) Über Jahrhunderte pflegte Russland tiefe brüderliche Beziehungen zu den Serben auf dem Balkan – wegen des gemeinsamen slawischen und orthodoxen Erbes sowie ihrer Bündnisse während der Weltkriege. Bei dem Krieg zwischen den Volksgruppen in Bosnien kamen von 1992 bis 1995 etwa 100’000 Menschen ums Leben. Seither ist das Land in eine kroatisch-muslimische Föderation und eine serbische Entität, die Republika Srpska (RS), geteilt, deren Mehrheit sich dem «grossen Bruder» Russland äusserst nahe fühlt. Das ist auch ein Grund, weshalb sich Bosnien nicht den westlichen Sanktionen gegen Russland anschloss.
Während Moskau in der Ukraine Krieg führt, befeuert es parallel dazu in Bosnien-Herzegowina den Konflikt mit den pro-russischen Separatisten.
Die EU sah von Strafmaßnahmen ab, verdoppelte aber nahezu ihre Militärpräsenz in Bosnien auf rund 1100 Männer und Frauen. Eine „Vorsichtsmaßnahme“, wie ihr Kommandeur, der österreichische General Anton Wessely, erklärte. Auch das Außenministerium in Berlin erwägt, wieder Bundeswehrsoldaten nach Bosnien zu schicken. In Erklärungen, die Putins Rhetorik im Vorfeld des Angriffs auf die Ukraine gleichen, warnte der russische Botschafter in Sarajewo vor der „Reaktion“ Moskaus, sollte Bosnien der Nato beitreten. Srecko Latal, Chefredakteur des regionalen Netzwerks für investigativen Journalismus (BIRN), teilt diese Einschätzung. „Der Balkan ist vor allem durch die Abwesenheit der EU destabilisiert worden“, sagt er. Kürzlich wetterte Russland gegen die „zunehmenden Versuche, die Grundsätze“ des Abkommens „zum Vorteil der EU und der Nato und zum Nachteil“ der bosnischen Serben umzuschreiben. Der jüngste Alarmruf kam vom demokratischen US-Senator Chris Murphy. „Wenn Putin (in der Ukraine) in die Enge getrieben wird, wird er sich nach anderen Orten umsehen, an denen er Siege erringen kann. Der mühsam errungene Frieden in dem Balkanland sei in Gefahr, warnen westliche Beobachter.