Anne Will will über mehr Waffen für die Ukraine diskutieren. Aber dann geht es um die Kanzler-Rede – und Diplomat Melnyk und Soziologe Welzer zoffen sich.
Die Aussage zumindest scheint in der öffentlichen Debatte über die Rede mehrheitsfähig zu sein. Ruprecht Polenz diagnostizierte wenig Neues, aber den naheliegenden Versuch, die eigenen Leute zu sammeln, trifft sich also irgendwie in der Analyse mit Kühnert. Und Britta Haßelmann war ganz einfach „froh, dass er die Rede heute gehalten hat“. Welzer wiederum forderte Melnyk auf: „Seien Sie nicht so borniert!“ Mit diesem Szenario wollte Anne Will in die Sendung am späten Sonntagabend starten. Die Angst darf uns nicht lähmen. Wir werden nicht allein handeln. Lautet so die 2022-er Variante von „Lieber rot als tot?“
Bei der ARD-Talkrunde von Anne Will am Sonntag waren unter anderem der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, und Gewaltforscher Harald ...
[…] Wo Sie das hernehmen, über die Motive von Menschen einfach urteilen, wie sie vorhin angefangen haben „Sie in ihrem Professorenzimmer“ – wir sprechen als Mitglieder dieser Gesellschaft vor dem Hintergrund einer Kriegserfahrung, die sich durch die Generationen durchgezogen hat.“ Es sollen sich rund 13 Millionen Menschen auf der Flucht befinden und Eigentumsschäden in Höhe von 600 Milliarden Dollar entstanden sein. Die Welt wartet gebannt, was Wladimir Putin am morgigen „Tag des Sieges“ tun wird. Für Melnyk wirke es so, als fordere Welzer, dass die Ukraine sich ergebe. In der Sendung wirbt Welzer eindringlich für eine diplomatische Lösung des Konflikts. Dann greift ihn Melnyk, der schon häufiger mit fragwürdigen Aussagen auffiel, an: „Eine völlige Illusion, das, was Sie und Ihre Kollegen da anbieten. Der aggressive und vorwurfsvolle Ton des Botschafters stößt dem Gewaltforscher aber auf.
Bei "Anne Will" sind Andrij Melnyk und Harald Welzer heftig aneinandergeraten, "moralisch verwahrlost" nannte der Ukraine-Botschafter den Soziologen.
Botschafter Melnyk dürfte nicht entgangen sein, dass Harald Welzer zuvor schon den umstrittenen offenen Brief von Alice Schwarzer und anderen Prominenten an Kanzler Olaf Scholz unterschrieben hatte, in dem diese aus Sorge vor einem dritten Weltkrieg einen Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine fordern. Doch für seine öffentliche Positionierung zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gerät Welzer jetzt immer stärker in die Kritik – der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk nannte Welzers Haltung bei "Anne Will" gar "moralisch verwahrlost". Welzer warnte vor einer Eskalationsdynamik, die die Gefahr einer Entgrenzung des Konflikts mit sich bringe.
In der ARD-Talkshow sollte es um die Scholz-Ansprache gehen – am Ende kam es zu einem heftigen Streit zwischen dem Ukraine-Botschafter und einem Soziologen.
Dabei wäre es doch wünschenswert gewesen, die beiden Standpunkte, die das Land immer spürbarer in zwei Meinungslager teilt, im Sinne einer rhetorischen Abrüstung mit besseren Argumenten zu versorgen. Dass das gerade auf Welzer nicht zutrifft, konnte dieser im Schlagabtausch mit Melnyk nicht kenntlich machen. Es rührte nicht zuletzt auf dem Versuch Welzers, Melnyks scheinbarer kommunikativer Unangreifbarkeit etwas entgegenzusetzen, die er als Botschafter der von Russland in einen brutalen Krieg verwickelten Ukraine zu einem markanten Politikstil entwickelt hat.
Bei "Anne Will" endete die hitzige Debatte um Waffenlieferungen in einem bösen Zoff. Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk wurde von Harald Welzer ...
"Das ist eine völlige Illusion, was Sie und Ihre Kollegen da anbieten", so der Botschafter zu dem offenen Brief und wütet: "Es ist einfach für Sie, in Ihrem Professorenzimmer zu sitzen und zu philosophieren!" "Das ist für ihn die Basis, was wird in Zukunft mit dem Donbass und der Krim, das ist ein klar benanntes Ziel, damit es nicht in einem anderen Land weiter geht." "Der Auftritt von Botschafter #Melnyk bei #AnneWill, war gestern wieder unerträglich. Einem anderen Talkgast "moralisch verwahllost" vorzuwerfen, ist ein starkes Stück! #Welzer". Er fügte hinzu: "Das Ziel von Putin ist, die Ukraine als Staat auszulöschen. Er spricht der Ukraine die eigene nationale Identität ab. WK macht und gleichzeitig einem Vertreter eines aktuell angegriffenen arrogant begegnet, ist sehr unangenehm", entrüstet sich ein Twitter-Nutzer. Andere finden die Aussagen des Soziologen "widerlich", "arrogant". "Dieses arrogante Geschwurbel von #Welzer war unerträglich. Aus für #AnneWill nach 15 min." Denn der Brief von Alice Schwarzer könnte "das Gegenteil bewirken". "Die Aussage eine Atommacht könnte keinen Krieg verlieren, sei empirisch falsch, so Polenz. "Man kann natürlich sagen: Das ist ein Gewaltprozess, wie Sie das als Soziologe sagen", so der CDU-Politiker. "Ich würde es präziser bezeichnen als einen Angriffskrieg! [...] Man könne sich nicht in der Mitte treffen." Das betonte auch Kevin Kühnert und stärkte Scholz den Rücken. "Pro oder gegen Waffenlieferungen, das war nie die Kategorie in der die Bundesregierung entschieden hätte", so der SPD-Generalsekretär. Er will das Deutschland zusammen mit der Nato alles tut, damit die Ukraine den Krieg nicht verliert, "aber Deutschland selbst nicht Kriegspartei wird". Er betonte, dass man durch Waffenlieferungen keine Kriegspartei wird. "Wenn wir den Bundeskanzler hören, der sagt, Russland darf nicht gewinnen, das heißt, dass man alles, wirklich alles unternehmen sollte, (...) um uns zu helfen in dieser schwierigen Situation, in diesem Krieg, der schlimmste Krieg seit dem Zweiten Weltkrieg", forderte der Diplomat. Bei "Anne Will" endete die hitzige Debatte um Waffenlieferungen in einem bösen Zoff. Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk wurde von Harald Welzer heftig attackiert. Handelt Scholz besonnener, fragt Will Ruprecht Polenz? "Nach der Zeitenwende-Rede habe ich gedacht, jetzt ist der Kurs klar, dann kam doch ein Stolpern. Jetzt habe ich die Hoffnung, dass das durchgestanden ist. Harald Welzer, der den umstrittenen Brief von Alice Schwarzer, keine schweren Waffen an die Ukraine zu liefern, mit unterschrieben hat, ist nicht klar, in welche Richtung Scholz mit seiner Aussage gehen will.
Andrij Melnyk ist nicht für seine Zurückhaltung bekannt. In Harald Welzer hat er jemanden gefunden, der ihm Kontra bietet.
Es gebe viele Wege, sich solidarisch mit der Ukraine zu zeigen, möglich sei "nicht nur der Weg, der von der Ukraine artikuliert wird". "Sie tun es aus ernsthafter Überlegung und historischem Wissen." Es gehe darum, "Wege zu suchen, in die Verhandlung zurückzukommen. Wie man daraus eine Aufforderung zur Kapitulation herauslesen kann, ist mir ein Rätsel." Und auch Britta Haßelmann, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, findet: "Die Ukraine darf diesen Krieg nicht verlieren." Man müsse den Menschen zugestehen, dass sie auch aus "ganz präsenter Kriegserfahrung" in der Familie ihre Entscheidungen treffen, findet Welzer und kommt dann etwas ins Dozieren, bis Melnyk etwas reinruft und ihn stoppt. "Das was sie bieten, ist aus unserer Sicht moralisch verwahrlost", sagt er in Richtung Welzer. "Es ist einfach für Sie, in ihrem Professorenzimmer zu sitzen und zu philosophieren ...", schießt er weiter. Wo Sie das hernehmen, dass sie über Motive von Menschen einfach urteilen?" Die Ukraine brauche sofort schwere Waffen für Russland und ein Energieembargo, "und nicht wieder verzögern". So gelinge es, Putin "das Rückgrat zu brechen, Finanzströme auszutrocknen", sodass der russische Präsident von sich aus Verhandlungen mit der Ukraine einleite. Deutschland sollte nicht so lange "herumsitzen", mahnt Melnyk. Das Thema "Mehr Waffen für die Ukraine – ist das der Weg zum Frieden?" diskutiert Anne Will mit folgenden Gästen: Melnyk kritisiert Scholz' Rede leicht: "Wir würden uns vielleicht viel mehr Konkretes wünsch, da haben wir leider nicht viel Neues gehört." Bei den von Deutschland für die Ukraine in Aussicht gestellten Gepard-Panzern gebe es seit zwei Wochen keine Bewegung, Munition habe man auch keine gefunden. "Nicht diskreditieren, Herr Melnyk, es sind viele Menschen, die so denken", ruft Anne Will den Botschafter zur Ordnung. Doch Melnyk ist in Fahrt. "Sie wollen, dass sich die Ukraine ergibt", unterstellt er Welzer. Doch das werde sein Land nicht tun. Doch die Haltung der deutschen Öffentlichkeit ist zwiegespalten, was die Lieferung von schweren Waffen angeht.
Sollte Deutschland schwere Waffen an die Ukraine liefern? Bei „Anne Will“ heizt sich die Debatte darüber schnell auf. Im Duell zwischen dem ukrainischen ...
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Bei Anne Will sind Melnyk und Welzer heftig aneinandergeraten, "moralisch verwahrlost" nannte der Ukraine-Botschafter den Soziologen.
Botschafter Melnyk dürfte nicht entgangen sein, dass Harald Welzer zuvor schon den umstrittenen offenen Brief von Alice Schwarzer und anderen Prominenten an Kanzler Olaf Scholz unterschrieben hatte, in dem diese aus Sorge vor einem dritten Weltkrieg einen Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine fordern. Doch für seine öffentliche Positionierung zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gerät Welzer jetzt immer stärker in die Kritik – der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk nannte Welzers Haltung bei "Anne Will" gar "moralisch verwahrlost". Welzer warnte vor einer Eskalationsdynamik, die die Gefahr einer Entgrenzung des Konflikts mit sich bringe.
Harald Welzer lieferte sich in der ARD-Sendung ein Wortgefecht mit Andrij Melnyk. Danach gab es viel Kritik am Auftritt des Soziologen.
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Bei „Anne Will“ üben sich Botschafter Melnyk und der Soziologe Welzer in wortreicher Diskursverweigerung.
Sonntagabend, in der ARD-Sendung „Anne Will“: Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk trifft auf den deutschen Soziologen Harald Welzer. Melnyk steht in der Kritik, weil er die ukrainische Sache - maximale Unterstützung seines Landes im Krieg gegen Russland - maximal vertritt. Abgehobener Akademiker trifft auf bornierten Botschafter - damit konzentrieren sich die beiden auf den Austausch von Unverschämtheiten. Für den Soziologen ist es Anlass genug, grundsätzlicher auf die Kommunikationsebene zu wechseln. Ist es mir erlaubt, über Rassismus zu sprechen, wenn ich selbst nicht betroffen bin, weil ich ein weißer Mann bin? Der Soziologe beschimpft den Botschafter: „Seien Sie nicht so borniert.“ Da hatte Welzer vor „permanenter Aufrüstung“ gewarnt und einer Pattsituation zwischen Russland und der Ukraine, der ein jahrelanger Zermürbungskrieg folgen könnte. Was Melnyk seinerseits als „völlige Illusion“ bezeichnet. Im Kern geht es um die Frage: Ist es mir erlaubt, über ein Thema zu urteilen oder auch nur zu sprechen? Für Twitter ist das kein neuer Befund, aber jetzt hat es das Fernsehen erwischt - und damit die ältere Generation.