Weil die Ukrainer den Russen die Wege abschneiden, kommt die Offensive in der Ostukraine kaum voran. Bei einem Angriff sollen viele Soldaten gefallen sein.
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Russland soll das Stahlwerk in Mariupol laut ukrainischen Angaben mit Phosphorbomben beschossen haben. Wie plausibel ist dieser Vorwurf?
Sobald das Risiko besteht, dass die Zivilbevölkerung stark betroffen ist, gelten auch Phosphorbomben als illegale Waffen. Ein Zusatzprotokoll von 1977 zu den Genfer Konventionen über das humanitäre Kriegsvölkerrecht verbietet den Einsatz von Phosphorwaffen, wenn das Risiko besteht, dass sie neben militärischen Zielen auch Zivilisten treffen. Der militärische Nutzen von Phosphorbomben ist relativ bescheiden. Dazu kommt, dass auch laut dem Chemiewaffenverbot der Einsatz jeglicher chemischer Stoffe illegal ist, falls dabei Zivilpersonen zu Schaden kommen – und zwar, selbst wenn diese Stoffe nicht explizit als chemische Kampfstoffe gelten. Anders als Atombomben, chemische und biologische Waffen oder als Landminen und Streubomben gibt es keinen internationalen Vertrag, der Phosphorbomben als Waffengattung generell verbietet. Häufig werden sie als eine Art grosse Nebelpetarden eingesetzt, etwa um feindliche Truppen auf ihrem Vormarsch aufzuhalten oder eigene Truppenbewegungen zu verschleiern. Russland soll das Stahlwerk in Mariupol laut ukrainischen Angaben mit Phosphorbomben beschossen haben.