Im „Tatort“ aus Berlin hat Meret Becker als Kommissarin Nina Rubin ihren letzten Auftritt. Ihr Abgang ist dramatisch. Und wir sehen einen...
Mit Nina Rubin in Berlin, Martina Bönisch in Dortmund und Sascha Bukow vom Rostocker „Polizeiruf“ sind die drei Ermittlerfiguren gegangen, deren Geschichten am plausibelsten erzählt wurden. Abschied genommen wird am Flughafen BER auf dem Rollfeld. Den Kreis zur ersten Folge von Stefan Kolditz schließt sich das exzellente Drehbuch von Günter Schütter. Zu sehen ist ein doppelter Abschied zweier Liebespaare. Nina Rubin verabschiedet sich von Julie Bolschakow (Bella Dayne), der schaufensterpuppenschönen Ehefrau des „Bratwa“-Anführers (Bruderschaft) Yasha (Oleg Tikhomirov). Nachts hatte Julie die heimgehende Rubin in einem Souvenirladen um Zeugenschutz gebeten und im Gegenzug eine kopierte Festplatte versprochen. Am melancholischsten war der zehnte Fall, „Das Leben nach dem Tod“, in dem Karow erfährt, wochenlang Wand an Wand mit einem Toten gelebt zu haben. Und Karow verabschiedet sich von Rubin. Karow, der die Identität des Toten, eines verdeckten Ermittlers bei den Bolschakows, aufdeckt. Am nächsten Tag wirft Karow ein totes Schwein in die Spree, genau 95 Kilo schwer wie der Tote, den Kopf rechnerisch ergänzt, um mithilfe von Fließgeschwindigkeit und Stadtplan die Einwurfstelle des Körpers zu ermitteln. Sie hatten einander, waren aber nicht füreinander bestimmt, so sagt es Kameramann Ngo The Chau, der mit Meret Beckers letztem Auftritt seinen ersten Polizeifilm inszeniert: einen cineastisch perfekten „Tatort“, der in die Ruhmeshalle der Reihe gehört. Im Vorübersehen fällt der Zuschauerblick im Präsidium auf eine Wand mit den Fotos der im Dienst getöteten Polizisten, bevor der neue Kollege Malik Aslan (Tan Caglar) mit Glasmurmeln demonstriert, dass in Berliner Gebäuden viele Böden schief sind – Murmeln wie Kristallkugeln, aus denen man die Zukunft liest. Es ist fast dunkel, als die Kommissare Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) die kopflose Leiche begutachten, die gerade aus der Spree geborgen wurde. Bevor zum Schluss ein Kinozitat Platz für das Kinozitat machen muss. Kein schöner Anblick, und auch der graue Abend verspricht Berlin-Tristesse und schlechte Laune – die Sinfonie der Großstadt, wie man sie vom RBB-„Tatort“ kennt. Nachts sieht man Karow in der Pathologie, wie er seine Hand zur Verfügung stellt, um mit der abgezogenen Haut des Toten eine Art Handschuh zu erstellen. Wer keine eigenen Kinder hat, der bleibt in Sachen Liebe doch immer Amateur, hat mein Vater jesacht“, erwidert sie, deren Mann und Söhne sich vor langer Zeit von ihr getrennt haben, vorsichtig. Gefühle seien „für hässliche Menschen“, meint Karow: „Willste irgendwas mit Liebe hören?“ „Wat soll dat sein?
Es ist einiges los, aber Meret Beckers „Tatort“-Abschiedsfolge nimmt keine Fahrt auf. An ihr liegt es nicht.
Ebenso wie die, in der Karow mit einem toten Schwein experimentiert – als hätte man sich gesagt, jetzt muss doch einmal irgendetwas Ungewöhnliches passieren, soll der Karow doch mit einem toten Schwein losziehen – und überhaupt zwischen Frust und Aktivismus von seiner handwerklichsten Seite zu erleben ist. Dennoch würde man sich und ihr von Herzen wünschen, sich auf die Sache zu konzentrieren. Es müsste eine fulminante, künftig ikonische, möglicherweise sogar ironische Szene sein, aber obwohl Meret Becker rennt und ringt und durchhält, ist es nur für Nina Rubin atemberaubend. Eine krude Mafiaclan-Erzählung, aus Versatzstücken kruder Mafiaclan-Erzählungen gebastelt, aber zu flüchtig und viel zu einfach. Ihre Begleiterin ist Bella Dayne als Julie Bolschakow, die mit einem russischen Mafiaboss verheiratet ist. und letzten Rubin-Karow-Folge noch einmal alles gibt, hat ausgerechnet den Tatort zu einem Podium für emotional hochgestimmte Schauspielkunst gemacht, für offensive Verletzlichkeit, elegisches Drama und eine enorme Körperlichkeit. Damit ist Meret Beckers Präsenz gemeint, das, was vermutlich keine Schauspielschule lehrt.
Am Sonntag ist Meret Becker zum letzten Mal als Nina Rubin im Einsatz. 15 Mal ermittelte die Schauspielerin in der Hauptstadt. Wieviel Berlin in ihrer Rolle ...
Ich bin auch jemand, der gerne auch kreiert und sich nicht nur engagieren lässt. Beim Fernsehen gibt es Regeln, die von den Sendern oder Redakteur:innen erfunden werden. Sie hat sehr gelacht und meinte: "Wie schön, dass Du den Nagellack vom Tatort immer noch trägst." Dann haben wir beschlossen: Der Lack ist ab. Wenn ich einen Kraftakt für eine Platte mache, kann ich das nachvollziehen. Dann bin ich beim Arthouse-Kino gelandet, und das finde ich auch sehr schön. Über das Cabaret und Varieté bin ich in der Musik gelandet, und das mag ich alles sehr. Und die muss ich dann tun. Mal ist sie auch die Partnerin des Kommissars. Aber ihre Familie ist gescheitert, weil der Trieb, sich abzureagieren, in den Klub zu gehen und irgendjemanden abzuschleppen, damit nicht zusammengepasst hat. Ich berliner - nicht immer, aber oft und sehr gerne. Ich kann es wiedergeben, weil ich es sehr genau kenne. Ich finde, Berlin ist eine ziemlich raue Stadt. Sie ist schnelllebig. Nina Rubin ist natürlich für mich irgendwie auch Berlin. Sie soll möglichst viel von dem einbringen, was Berlin so hat oder was Berliner in einem Berliner Leben erleben. Und ich finde das befreiend.
Nina Rubin wird im neuesten Berliner "Tatort" erschossen. Darstellerin Meret Becker hatte allerdings ein anderes Ende im Sinn gehabt.
Robert Karow muss zunächst einen Fall solo lösen. Die Dreharbeiten für "Tatort: Das Opfer", so der Arbeitstitel, wurden vor Kurzem abgeschlossen. Allerdings habe die Schauspielerin ursprünglich "etwas anderes" im Sinn gehabt. Erst im Februar mussten sich die "Tatort"-Fans überraschend von Anna Schudt (48) und ihrer Rolle der Kommissarin Martina Bönisch verabschieden. Karow kennt das Opfer aus seiner Jugendzeit und schließt einen Selbstmord aus. Allerdings habe der Autor etwas anderes entworfen. Wie schon Martina Bönisch, wurde auch Rubin während der Arbeit erschossen.
Nach sieben Jahren verabschiedet sich Meret Becker als Kommissarin Nina Rubin vom "Tatort". Der letzte Fall endete für die Berliner Ermittlerin tödlich.
2023 kommt dann die 67-jährige Corinna Harfouch als neue Ermittlerin zum Berliner "Tatort"-Team. Sie habe unfassbar viel gelernt, aber sie sei "ein Streuner" und wolle Neues ausprobieren. Damals sprach sie von "sieben gut verbrachten Jahren Lebenszeit", ihr Kollege Mark Waschke sei zum Freund geworden.
Frau Becker, am Sonntag wird der letzte Tatort mit Ihnen als Kommissarin Nina Rubin ausgestrahlt. Warum verabschieden Sie sich von der Rolle?
Ich fand das immer eine tolle Vorstellung, in der Lage zu sein, so ein Ding zu fahren und die Möglichkeit zu haben, in einem Lkw zu wohnen. Ich war ja selber im Nachtleben unterwegs, seit ich zwölf Jahre alt war, ich kenne das ziemlich gut, ich war in den 80er-Jahren schon dabei. Ich hatte mal mit Anfang 20 einen großen Popularitätsschub, aber das vergessen die Leute schnell. Im vorderen Teil könnte ich wohnen und hinten wäre ein Anhänger, wo ich die Seite aufklappen könnte und eine Bühne für eine One-Woman-Show hätte. Aber wir haben ja den Klimawandel, und ich weiß nicht, ob ein Lkw das Fortbewegungsmittel ist, das man wählen sollte. Ich war dann ehrlich gesagt froh, dass es irgendwann geschafft war. Oh Gott. So was würde ich nie von mir sagen. Das hat mich auch bestätigt. Der Tatort ist ein ganz bestimmtes Format, und ich wollte verstehen lernen, wie das funktioniert. In mir schlummert eine Nomadin, sich zu bewegen, finde ich total wichtig. Das war für mich ein Lernprozess sondergleichen, für den ich sehr dankbar bin. Mein neuester Coup ist: Ich möchte gerne einen Bootsführerschein machen, weil ich ja in Frankreich am Meer lebe, wenn ich nicht in Berlin bin. Generell bin ich kein Fernsehmensch, war ich schon nicht, als man mich gefragt hat.
Wahrscheinlich waren die beiden Hauptfiguren des Berliner "Tatort" nie besser. Die letzte Folge mit Meret Becker wird im Gedächtnis bleiben.
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Tränen der Rührung und Tränen der Erschöpfung: Der letzte »Tatort« mit Meret Becker war ein Abgang, der bis zum Äußersten ausgereizt wurde.
Da ist man doch sehr erschöpft, als am Ende die unbedingt verdienten Abschiedstränen für Meret Becker fließen.« Ein letzter Blick im Tunnel, ein letzter Kuss vor dem Flieger: So wurde der Abschied von Meret Becker als Nina Rubin effekt- und affektgeladen bis zum Äußersten ausgereizt. (...) Am Ende kommt es in den tempo- und hindernistechnisch abstrus zugespitzten Fluchtszenen zu immer neuen bedeutungsschwangeren Finalmomenten, die man weniger und weniger glaubt.
Nach sieben Jahren verabschiedet sich Meret Becker als Kommissarin Nina Rubin vom "Tatort". Der letzte Fall endete für die Berliner Ermittlerin tödlich.
2023 kommt dann die 67-jährige Corinna Harfouch als neue Ermittlerin zum Berliner "Tatort"-Team. Sie habe unfassbar viel gelernt, aber sie sei "ein Streuner" und wolle Neues ausprobieren. Damals sprach sie von "sieben gut verbrachten Jahren Lebenszeit", ihr Kollege Mark Waschke sei zum Freund geworden.
Nina Rubin wird im neuesten Berliner "Tatort" erschossen. Darstellerin Meret Becker hatte allerdings ein anderes Ende im Sinn gehabt.
Robert Karow muss zunächst einen Fall solo lösen. Die Dreharbeiten für "Tatort: Das Opfer", so der Arbeitstitel, wurden vor Kurzem abgeschlossen. Allerdings habe die Schauspielerin ursprünglich "etwas anderes" im Sinn gehabt. Erst im Februar mussten sich die " Tatort"-Fans überraschend von Anna Schudt (48) und ihrer Rolle der Kommissarin Martina Bönisch verabschieden. Karow kennt das Opfer aus seiner Jugendzeit und schließt einen Selbstmord aus. Allerdings habe der Autor etwas anderes entworfen. Wie schon Martina Bönisch, wurde auch Rubin während der Arbeit erschossen.
Meret Becker hat sich vom "Tatort" mit dem Figurentod von Nina Rubin verabschiedet. Neben der dramatischen Schlussszene ist es vor allem Bella Dayne, ...
Beim Blick auf ihre Leistung im Berliner "Tatort" dürfte es tatsächlich nur eine Frage der Zeit sein, bis die deutsche Schauspielerin mit der US-amerikanischen Ausbildung den nächsten Auftrag an Land zieht. Jetzt spricht die ehemalige Miss Germany über ihre "etwas rebellische Intension", wie sie es im Gespräch mit t-online nennt. Die Art und Weise wie der rbb ihren Abschied vorwegnahm, war nicht in ihrem Sinne. Hier lesen Sie das aufschlussreiche Gespräch mit Meret Becker in Gänze.
Nina Rubin wird im neuesten Berliner "Tatort" erschossen. Darstellerin Meret Becker hatte allerdings ein anderes Ende im Sinn gehabt.
Robert Karow muss zunächst einen Fall solo lösen. Die Dreharbeiten für "Tatort: Das Opfer", so der Arbeitstitel, wurden vor Kurzem abgeschlossen. Allerdings habe die Schauspielerin ursprünglich "etwas anderes" im Sinn gehabt. Mai 2022, für viele Zuschauer:innen mit einem Schock. Erst im Februar mussten sich die Fans der beliebten Krimireihe überraschend von Anna Schudt, 48, und ihrer Rolle der Kommissarin Martina Bönisch verabschieden. Was Becker selbst über das Ende ihrer Figur denkt? "Tatort" endete am Sonntag, 22. Wie schon Martina Bönisch wurde auch Rubin während der Arbeit erschossen.
Im neuesten Berliner "Tatort: Das Mädchen, das allein nach Haus' geht" ist Meret Becker zum letzten Mal als Nina Rubin zu sehen. Ihre Figur wird im Dienst ...
Robert Karow muss zunächst einen Fall solo lösen. Die Dreharbeiten für "Tatort: Das Opfer", so der Arbeitstitel, wurden vor Kurzem abgeschlossen. Allerdings habe die Schauspielerin ursprünglich "etwas anderes" im Sinn gehabt. Erst im Februar mussten sich die "Tatort"-Fans überraschend von Anna Schudt (48) und ihrer Rolle der Kommissarin Martina Bönisch verabschieden. Karow kennt das Opfer aus seiner Jugendzeit und schließt einen Selbstmord aus. Allerdings habe der Autor etwas anderes entworfen. Wie schon Martina Bönisch, wurde auch Rubin während der Arbeit erschossen.
Am Sonntag hat Meret Becker zum letzten Mal im Berliner „Tatort“ ermittelt. Doch warum stiegt die Schauspielerin aus?
„Tatort“-Kollege Mark Waschke, der den Kommissar Robert Karow spielt, werde ihr fehlen, heißt es im Statement. Er sei inzwischen ein Freund geworden. Dazu äußerte sie sich gegenüber dem Sender und „T-Online“. Am Sonntag hat Meret Becker zum letzten Mal im Berliner „Tatort“ ermittelt.
Im „Tatort“ aus Berlin hat Meret Becker als Kommissarin Nina Rubin ihren letzten Auftritt. Ihr Abgang ist dramatisch. Und wir sehen einen...
Abschied genommen wird am Flughafen BER auf dem Rollfeld. Den Kreis zur ersten Folge von Stefan Kolditz schließt sich das exzellente Drehbuch von Günter Schütter. Zu sehen ist ein doppelter Abschied zweier Liebespaare. Nina Rubin verabschiedet sich von Julie Bolschakow (Bella Dayne), der schaufensterpuppenschönen Ehefrau des „Bratwa“-Anführers (Bruderschaft) Yasha (Oleg Tikhomirov). Nachts hatte Julie die heimgehende Rubin in einem Souvenirladen um Zeugenschutz gebeten und im Gegenzug eine kopierte Festplatte versprochen. Mit Nina Rubin in Berlin, Martina Bönisch in Dortmund und Sascha Bukow vom Rostocker „Polizeiruf“ sind die drei Ermittlerfiguren gegangen, deren Geschichten am plausibelsten erzählt wurden. Am nächsten Tag wirft Karow ein totes Schwein in die Spree, genau 95 Kilo schwer wie der Tote, den Kopf rechnerisch ergänzt, um mithilfe von Fließgeschwindigkeit und Stadtplan die Einwurfstelle des Körpers zu ermitteln. Und Karow verabschiedet sich von Rubin. Karow, der die Identität des Toten, eines verdeckten Ermittlers bei den Bolschakows, aufdeckt. Am melancholischsten war der zehnte Fall, „Das Leben nach dem Tod“, in dem Karow erfährt, wochenlang Wand an Wand mit einem Toten gelebt zu haben. Kann ich nicht bestätigen - habe wohl einen andern Tatort gesehen als der Rezensent. Insb. ab BER (letzte 30 Minuten): Peinliche Dramaturgie - wir haben viel gelacht. Sie hatten einander, waren aber nicht füreinander bestimmt, so sagt es Kameramann Ngo The Chau, der mit Meret Beckers letztem Auftritt seinen ersten Polizeifilm inszeniert: einen cineastisch perfekten „Tatort“, der in die Ruhmeshalle der Reihe gehört. Im Vorübersehen fällt der Zuschauerblick im Präsidium auf eine Wand mit den Fotos der im Dienst getöteten Polizisten, bevor der neue Kollege Malik Aslan (Tan Caglar) mit Glasmurmeln demonstriert, dass in Berliner Gebäuden viele Böden schief sind – Murmeln wie Kristallkugeln, aus denen man die Zukunft liest. Es ist fast dunkel, als die Kommissare Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) die kopflose Leiche begutachten, die gerade aus der Spree geborgen wurde. Kein schöner Anblick, und auch der graue Abend verspricht Berlin-Tristesse und schlechte Laune – die Sinfonie der Großstadt, wie man sie vom RBB-„Tatort“ kennt. Rubin zerreißt ihr T-Shirt, er tut es ihr gleich, es sei ein jüdisches Ritual für die Seele zwischen Tod und Begräbnis. „Machen Sie das dann auch für mich, wenn ich nicht mehr da bin?“ „Du bist nicht alleine, Karow“. Dann siezt man sich wieder. Nachts sieht man Karow in der Pathologie, wie er seine Hand zur Verfügung stellt, um mit der abgezogenen Haut des Toten eine Art Handschuh zu erstellen. Wer keine eigenen Kinder hat, der bleibt in Sachen Liebe doch immer Amateur, hat mein Vater jesacht“, erwidert sie, deren Mann und Söhne sich vor langer Zeit von ihr getrennt haben, vorsichtig.