Mond

2022 - 6 - 7

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Post cover
Image courtesy of "Tagespost"

Leuchtender Mond mit dunklem Band (Tagespost)

Juliana von Lüttich und die unergründlichen Wege des Herrn. Oder: Wie eine Frau an der Einsetzung des Fronleichnamsfests mitwirkte.

Doch zurück zu Juliana von Lüttich, die durch ihre Visionen die Notwendigkeit des Festes vorausgesehen hatte. Doch warum vergingen bis zur päpstlichen Bulle „Transiturus de hoc mundo“ nahezu zwanzig Jahre? Auch hier treffen zwei Ereignisse aufeinander, zum einen die Wahl Urbans IV. im Jahre 1261, zum anderen eines der bekanntesten eucharistischen Wunder der Kirchengeschichte: das Blutwunder von Bolsena im Jahre 1263, bei dem sich Blutstropfen auf einer Hostie und dem Corporale bildeten. Dass dieser Papst zwei Monate nach der Promulgation der Bulle „Transiturus de hoc mundo“ und der damit verbundenen Einführung des Fronleichnamsfestes starb, lässt den gläubigen Katholiken durchaus wieder an das oben genannte Sprichwort denken. Als Priorin in Mont Cornillon in Lüttich hatte die heilige Juliana aufgrund ihrer Stellung zwar einen gewissen Einfluss. Diesen jedoch verlor sie durch ihre persönlichen Schwierigkeiten und ihren Weggang aus dem Kloster. Was folgte, waren unstete Zeiten: Wanderschaften, gelegentliche Aufenthalte in anderen Klöstern und schließlich ein Leben als Einsiedlerin. Ihre Sakramentsfrömmigkeit – als junge Nonne hatte Juliana viele Stunden im stillen Gebet vor dem Tabernakel verbracht – dürfte sicherlich von den theologischen Diskussionen der damaligen Zeit geprägt worden sein und diese wiederum von den mystischen Erfahrungen Julianas, die ihrerseits zur Einführung des Fronleichnamsfestes beitrugen. Laterankonzil im Jahre 1215, dass Wein und Brot den kirchlichen Riten entsprechend und durch göttliche Kraft im Rahmen des Altarsakraments in ihrem Wesen tatsächlich verwandelt werden.

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