Erstmals gewinnt ein echter Linkspolitiker die Präsidentschaftswahlen in Kolumbien. Gustavo Petro geht nach dem Sieg auf seine Gegner zu.
Er spielte damit auch auf die Nichteinladung der drei Linksautokratien Kuba, Venezuela und Nicaragua zum jüngsten Amerika-Gipfel in den USA an. Die künftige Vizepräsidentin Francia Marquez hob die Bedeutung des Sieges für die ärmeren Bevölkerungsschichten hervor. Am Abend ist die Plaza Bolivar, der historische Platz im Zentrum der kolumbianischen Hauptstadt, trotz Regens mit tausenden Anhängern von Gustavo Petro und Francia Marquez gefüllt. Nun sei es Zeit für einen Wandel: "Ab heute verändert sich Kolumbien", sagt Petro. Rund 19 Millionen Menschen gelten in dem 51-Millionen-Einwohner-Land als arm, die organisierte Kriminalität hat den illegalen Bergbau und den Drogenhandel fest im Griff. In seiner ersten Rede am Abend schlug Petro erstmals versöhnliche Töne an.
Der Ex-Guerillero Gustavo Petro gewinnt gegen Kolumbiens Polit-Establishment · Gustavo Petro, der neugewählte Präsident Kolumbiens, trat mit Francia Márquez als ...
Beim dritten Anlauf war er nun erfolgreich: Gustavo Petro wird am 7. Doch nun wird Petro zeigen müssen, dass er Kolumbien einigen kann. August als erster Präsident Kolumbiens antreten, der nicht zum traditionell konservativ-liberalen Parteienspektrum gehört. Der 62-jährige ehemalige Guerillero, Bürgermeister von Bogotá und zweifache Senator ist der erste Linke an der Spitze Kolumbiens seit einem Jahrhundert. Als Bürgermeister hat Petro mit seiner jähzornigen und manchmal überheblichen Art allerdings keine überzeugende Bilanz hinterlassen.
Diese Wahl ist historisch, denn linke Kandidaten hatten im südamerikanischen Land bisher noch nie eine Chance. Der Triumph des 62-jährigen Gustavo Petro in ...
Für die neue Regierung von Gustavo Petro wird es allerdings schwierig, den versprochenen Wandel auch wirklich durchzusetzen. Der Sieg von Gustavo Petro ist bemerkenswert. Sie ist in Armut aufgewachsen, wie 40 Prozent der Kolumbianerinnen und Kolumbianer. Als Vizepräsidentin will sie denen eine Stimme geben, die nie eine hatten. Die Augen werden auch auf sie gerichtet sein: Francia Márquez wird Vizepräsidentin und damit die erste schwarze Frau an der Spitze der Exekutive in Kolumbien. Dabei kommt sie von ganz unten: Die Umweltaktivistin putzte Häuser, um die Rechnungen zu bezahlen. Viele haben genug: Fast die Hälfte der Bevölkerung ist arm, fast nirgends auf der Welt ist der Reichtum so ungleich verteilt – und das Bildungssystem ist so teuer, dass viele Jugendliche keine Perspektiven sehen. Gustavo Petro erhielt die Stimmen vor allem von jungen und armen Kolumbianerinnen und Kolumbianern, die auf einen Wandel hoffen.
Der Linkspolitiker Gustavo Petro hat die Präsidentenwahl in Kolumbien gewonnen. Auf den früheren Guerrilla-Kämpfer und seine Vize-Präsidentin, die ...
Schon im Wahlkampf hatte er sich viele Anliegen der landesweiten Sozialproteste von 2019 zu eigen gemacht. Vor dem neuen Präsidenten stünden allerdings große Herausforderungen. Dabei werde es wichtig sein, alle Teile der Gesellschaft mit einzubeziehen. Vor der Stichwahl hatte Petro noch von einem möglichen Wahlbetrug gesprochen; davon war hinterher keine Rede mehr.
In Kolumbien ist erstmals ein linkes Kandidatenduo gewählt worden. Der designierte Präsident Petro und seine Vize Márquez wollen sich vor allem für die ...
Doch dieses Mal haben sich die "Niemande" wie Janet Guerrero Diaz durchgesetzt: "Von Präsident Petro erhoffen wir, dass er wenigstens mehr als die Hälfte seiner Wahlversprechen erfüllt und das Land wirklich verändert", sagt sie. Dann werden wir sehen, ob wir unter Linksextremisten leben müssen oder ob er dann weiter in die Mitte rückt und einen Ausgleich mit den Bedürfnissen der Wirtschaft, dem politischen System und der Gesellschaft sucht. Dann werden wir sehen, ob wir in dem Paradies leben, das uns diese Kandidaten versprechen. Jahrhundert, in einem so schönen Land voller Reichtümer." Bisher hat er seine Versprechen immer gehalten." Als strahlender Sieger präsentiert sich Gustavo Petro knapp vier Stunden nach Urnenschluss seinen Anhängern: "Danke euch allen, an diesem Tag, der zweifellos historisch ist.
Mit Gustavo Petro wird zum ersten Mal ein linksgerichteter Politiker Präsident von Kolumbien und siegt somit über den rechten Kandidaten Rodolfo Hernández.
Der Verlauf und die Ausgänge der Präsidentschaftswahlen in Südamerika haben eine klare Botschaft: „Der Hass auf den Rechtsextremismus ist größer als die Angst vor dem Sozialismus“. Entscheidend für die Realisierung dieser Aufgabe ist allerdings, dass es dem neugewählten Präsidenten gelingt, die von seinen politischen Gegnern im Wahlkampf stark propagierte Angst, Petro würde Kolumbien in ein zweites Venezuela umwandeln, zu widerlegen. In allen Ländern sahen die Wähler zum einen anscheinend den notwendigen Wechsel und die notwendige Reformbereitschaft eher bei den linken Kandidaten, zum anderen wollten sie keinen Rückfall in rechtsautoritäre Strukturen, wie sie in Lateinamerika lange üblich waren. Gustavo Petro übernimmt Kolumbien in einer wirtschaftlich stabilen Situation. Zwar litt auch das größte Andenland stark unter der COVID-Pandemie, doch erholte es sich vergleichsweise schnell und deutlich. Im zweitbevölkerungsreichsten Land Südamerikas haben sich die 39 Millionen Wähler überraschend klar und deutlich für den Kandidaten der Linken entschieden. Damit setzt sich der „Linkstrend“ in Südamerika fort.