Die Spannungen zwischen Russland und dem Westen setzen Kasachstan unter Druck - auch, weil das Land einer der größten Erdöl-Lieferanten der EU ist.
Der russische Energieexperte Michail Krutichin ist sich sicher, dass dies eine "Rache an Kasachstan dafür ist, dass es eine unabhängige, zivilisierte Außenpolitik umsetzt." Sein Land könnte zur Pufferzone zwischen der EU und Russland werden und in Zukunft seine Rohstoffe Richtung Westen an Russland vorbei liefern. Man hoffe, dass das im Gegenzug auch für Kasachstan gelte. Mai keine Sieges- und Militärparade abhalten und kündigte an, sich an die EU-Sanktionen gegenüber Russland halten zu wollen. Am Montag telefonierte Tokajew dann mit dem EU-Ratspräsidenten Michel Barnier. Und kündigte überraschend an, Europa bei der Energieversorgung zu helfen. Wie angespannt das Verhältnis zwischen Russland und seinem zentralasiatischen Nachbarn ist, zeigte sich auf dem Internationalen Wirtschaftsforum Ende Juni in St. Petersburg. Erst sprach Wladimir Putin - nicht zum ersten Mal - den Namen seines kasachischen Amtskollegen Quassim-Schormat Tokajew falsch aus.