Auf der Rigi heisst es am Sonntag wieder «Manne, ab id Hose». Rund 5000 Besuchende schauen sich das Schwingspektakel an. Darunter auch prominente Gäste.
Der Schwingsport steht vermehrt im Fokus von TV-Kameras. Dies stellt eine Challenge für den uralten Sport dar.
Und zwar nicht nur von den Schwingern, sondern von allen im und um den Schwingsport. Man stelle sich nun ein Eidgenössisches vor, bei dem nur auf einem einzigen Ring viedoüberwacht gekämpft wird, während es auf den anderen Plätzen im gleichen Wettkampf um die gleichen Kränze ginge. An jedem Schwingfest mit TV-Abdeckung gibt es pro Gang jeweils einen Ring, um den herum die Kameras platziert sind. Gelenkt von Generationen von Kampfrichtern, die abertausende von Entscheiden gefällt haben, meistens richtig, manchmal falsch, und wenn falsch, dann ohne Absicht. Die Kampfrichter der Gegenwart haben allerdings gegenüber ihren Kollegen aus der Vergangenheit den gravierenden Nachteil, dass ihre Arbeit gefilmt wird. Im Jahr 1601 notierte die Sennengesellschaft Arth in ihrer Jahresrechnung: «8.9 Gulden verausgabt für Steinstossen, Schwingen, Laufen und Springen anlässlich der Sennenchilbi.» Allfällige Fehlentscheide des Kampfgerichts sind nicht überliefert, aber klar ist: Seit über 400 Jahren wird auf der Rigi schon geschwungen. Nur, ein solcher Videobeweis würde nebst Klarheit in einzelnen Situationen vor allem eines schaffen: Ungerechtigkeit über den gesamten Wettkampf.