Der Song «Layla» ist in der Schweiz populär. Auf ersten deutschen Volksfesten wird er verboten. Der Grund: Sexismus.
Deutschland habe mit dem umfassenden Prinzip der sogenannten Freiwilligen Selbstkontrolle ein strenges Regulativ. Der Fall «Layla» löst nun in Deutschland eine Debatte aus. Und als «Puffmama» wird sie zu einem mütterlichen Sex-Objekt degradiert. Mit dem Possessivpronomen «mein» wird sie als männlicher Besitz ausgegeben.
Sie selbst hat im vergangenen Jahr beschlossen, rassistische und sexistische Lieder nicht mehr auf Volksfesten spielen zu lassen. Vor allem das umstrittene „ ...
0 0 0 Und wie schon mehrfach angeführt: die Festlegung der verbotenen Lieder erscheint mir willkürlich und nicht nachvollziehbar. Da die Musikauswahl normalerweise jedoch nicht Teil ihrer Rolle als Veranstalter ist, ist der Vorgang schon bemerkenswert. 0 0 0 Die aktuelle Nummer eins der deutschen Single-Charts ist, wie für Ballermannhits üblich, nicht sonderlich tiefsinnig oder schwer zu verstehen. Die Macher selbst geben sich derweil ahnungslos: „Zum Glück ist Layla gerade das größte Problem Deutschlands“, kommentiert DJ Robin die Aufregung um seinen Stimmungshit zynisch. Vor allem das umstrittene „Donaulied“, in dem eine Vergewaltigung besungen wird, bekräftigte diese Entscheidung. Auch dort soll das Lied auf der am Freitag beginnenden „größten Kirmes am Rhein“ nicht gespielt werden.
Wegen sexistischer Inhalte wird bundesweit über den Ballermann-Song "Layla" diskutiert. Die Stadt Würzburg kündigte an, dass er auf ihrem Volksfest nicht ...
Schuchardt sagt: "Außer auf Kiliani höre ich keine Ballermann-Musik. Die Liedlisten der Bands sind mir auch nicht bekannt." Den vollständigen Liedtext habe ich aber in der Festzeltatmosphäre auf jeden Fall nicht bewusst wahrgenommen." Es handelt sich um "Layla". Eben jener Song, den die Stadt wegen sexistischer Inhalte nicht mehr auf dem Kiliani hören will. Dabei feierte der Oberbürgermeister zuvor selbst zu den Takten von "Layla". Alkohol fließt. Ähnlich wirkt auch die Szenerie, die auf einem Videoausschnitt aus dem Kiliani-Festzelt zu sehen ist, aufgenommen vor wenigen Tagen. Das Video wäre nicht weiter außergewöhnlich - wäre unter den feiernden Personen nicht Christian Schuchardt, Oberbürgermeister der Stadt Würzburg. Und wäre da nicht das Lied, zu dem das Festzelt-Publikum feiert. Wegen sexistischer Inhalte wird bundesweit über den Ballermann-Song "Layla" diskutiert.
DJ Robin und Schürze haben mit ihrem Ballermann-Hit «Layla» eine Sexismus-Debatte ausgelöst. Das Lied wurde an einigen Volksfesten sogar verboten.
Zwei Veranstaltungen in Deutschland untersagen die Darbietung eines Schlagers – und stossen so die falsche Debatte an.
Sogar der Bundesjustizminister, Marco Buschmann (FDP) sah sich veranlasst, in der Debatte um Aufführverbote des Party-Hits „Layla“ einzugreifen.
Mal sehen, wie die Geschichte demnächst auf dem Oktoberfest weitergeht, wenn das Bierzelt etwa zu „Skandal um Rosi“ bebt, die ja auch eine beruflich erfolgreiche Frau war. Das Zielpublikum? Vermutlich Männer, wie die, von denen gerade wieder aus Palma berichtet wird – die vormittags um zehn im Hotel einchecken und um 14 Uhr nicht mehr stehen können. Und ihre Frauen. Auch „Layla“ folgt diesem Stilprinzip des Doofen und Geschmacklosen, und zwar clever: Die Produzenten des Songs kommentierten gelassen, so ein Hit-Refrain müsse entweder zur Identifikation einladen oder: polarisieren. „Doof oder geschmacklos“ dürfe man Schlagertexte finden, twitterte Marco Buschmann, sie „behördlich“ zu verbieten sei aber „eins zuviel“. Irgendwie hat er schon recht, wobei das Stichwort „behördlich“ etwas hinterhältig Zensur suggeriert, während die Stadt Würzburg ja hier eher als Veranstalter des Kiliani-Volksfests von ihrem Hausrecht Gebrauch macht, und zwar eben als sensibilisierter Veranstalter.
Ein Schlagersong wird auf Volksfesten verboten, weil es darin um Prostitution geht. Das ist verlogen. Deutschland gilt als Bordell Europas – man muss sich ...
Es wäre ehrlicher, auf dem Volksfest über Prostitution zu singen und damit zuzugeben, dass es sie gibt. Eine Zensur von Liedern wie »Layla« verschärft diese soziale Ausgrenzung. Sie geht auf Kosten der Frauen, während Männer sich moralisch erheben über das, was andere Männer als Dienstleistung fordern. Wenn Frauen sich aus Angst vor Vorverurteilung nicht an die Polizei wenden können, sondern andere »Beschützer« brauchen. Das gilt auch für Volksfeste. Doch die scheinheilige Begründung, gestützt von der Politik, ist ärgerlich. Der Chef des Düsseldorfer Schützenvereins ließ verlauten, der Text von »Layla« entspreche »in keiner Weise den Gepflogenheiten seines Traditionsvereins«. Diese Entrüstung ist interessant: Darf man nur von Dingen singen, die man selbst auch praktiziert? Nun ist es jedem freigestellt, auf seiner Party nur Songs zu spielen, die er gut findet. Es gibt hierzulande so viele Sexarbeitende, dass Deutschland oft »Bordell Europas« genannt wird.
Die Stadt Würzburg will nicht, dass der sexistische Ballermann-Hit „Layla“ von DJ Robin & Schürze auf einem Volksfest gespielt wird. Der kulturelle Schaden ist ...
Ein klarer Fall von Drogenrausch. In ihrer psychedelisch-hippiesken Phase betrieben die Beatles ihr „Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band“ genanntes Projekt für erweiterte Bewusstseinsforschung. Das gleichnamige Album erschien 1967 und barg eine schöne Ansammlung „böser Lieder“, wie es damals hieß. Allen voran sollte der Song „Lucy in the Sky with Diamonds“ ein kaum verhüllte Seligsprechung der Droge LSD sein – Lucy, Sky, Diamonds – und damit auf den Index landen. Der MDR war alarmiert und legte einen Piepton über das bös gehörte Wort. Der Bayerische Rundfunk spielte eine Fassung mit der Abkürzung MF, die in den USA auch im Songtitel stand. Das ausschließlich männliche Publikum nahm jede Zeile des Liedes begierig auf, pfiff und johlte und verlieh dem Stück so eine stattliche Bandbreite an homosexuellen Konnotationen. Für die Schallplattenversion des Konzerts wurde dann ausgerechnet eine Zeile, in der das Wort „son of a bitch“ (Hurensohn) vorkommt, mit einem Pfeifton versehen. Die Berliner Zeitung befragte die Übersetzerin und heutige Literaturagentin Karin Graf. Sie beruhigte: „Motherfucker lässt sich nicht wörtlich mit ,Mutterficker‘ übersetzen. Das hat nichts mit Inzest zu tun.“ Es ist einfach ein Schimpfwort, von Prince in diesem Song übrigens eher zärtlich gebraucht. Praktisch alle Radiosender und auch der damals wichtigste Gatekeeper für Popmusik, MTV, weigerten sich, die Songs auf dem Album zu spielen – vor allem einen: „Fuck tha Police“. Aber das wirkte wie ein Brandbeschleuniger für die Platte, die plötzlich jeder hören wollte. Auch Maria Michalk, stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, sah Kinder und Jugendliche durch den Text gefährdet: „Unterschwellig werden dadurch falsche Verhaltensmuster geprägt, die zur Nachahmung reizen.“ Als die Crowd aber anfängt, im Chor „Fuck the Police!“ zu skandieren, spielen N.W.A. den Song. Das Konzert wurde anschließend brutal geräumt. 2015 kamen die verbliebenen Mitglieder (Eazy-E verstarb 1995 an Aids) wieder in Detroit zusammen und spielten den Song erneut. Auch bei „Skandal im Sperrbezirk“ ging es schon um ein Bordell und eine Puffmutter. Und vor 40 Jahren reagierte Bayern auf diesen Hit der Spider Murphy Gang ähnlich schockiert wie heute auf „Layla“. Der Song wurde trotzdem zur Hymne, er landete auf Platz eins der offiziellen Charts und verhalf der Band zum Durchbruch: „In München steht ein Hofbräuhaus, doch Freudenhäuser müssen raus, damit in dieser schönen Stadt, das Laster keine Chance hat.“ Gibt es einen Song der Neuen Deutschen Welle, der bekannter ist? Es war ein schwungvolles, orchestral unterstütztes Zwei-Minuten-Stück, in dem die jugendliche Stimme der France Gall naiv und frech zugleich wirkte. Ich war 13, als ich das Lied hörte und Gänsehaut bei dem Refrain bekam, wenn Falco den Namen Jeanny rief und mich mit seinem Pathos voll in die Magengrube traf. Das durchtriebene Genie Gainsbourg dürfte seine Freude an dem skandalösen Coup gehabt haben, lange bevor er mit dem Flüsterlied „Je t’aime … moi non plus“, das er zunächst für Brigitte Bardot geschrieben hatte, in der Version mit Jane Birkin 1967 einen lasziven Welt-Hit landete. Die Stadt Würzburg will nicht, dass der sexistische Ballermann-Hit „Layla“ von DJ Robin & Schürze auf einem Volksfest gespielt wird.
Zwei Veranstaltungen in Deutschland untersagen die Darbietung eines Schlagers – und stossen so die falsche Debatte an.
Heiß diskutiert: Der Ballermann-Hit "Layla" von DJ Robin & Schürze. Wie stehen Partyveranstalter in Rheinland-Pfalz zu dem Song?
Stattdessen findet Schupp: "Gibt es keine wichtigeren Themen? Das wird immer lächerlicher in Deutschland." Auch auf der Kirmes in Düsseldorf wird der Partyhit nicht mehr gespielt. Die Diskussion sei "affig". In Deutsch-Rap-Liedern seien die Texte viel schlimmer. Natürlich spielen wir das Lied weiter." Genau wegen dieser Zeilen ist der Song auf dem Kiliani-Volksfest in Würzburg verboten worden. Die Betreiber des Mainzer Oktoberfestes kennen das Lied nach eigener Aussage nicht und haben sich daher noch keine Gedanken dazu gemacht.
Der Gassenhauer »Layla« ist schwer umstritten – dabei steht er in langer und ehrwürdiger Tradition: Schon die ältesten überlieferten Lieder der Menschheit ...
In seiner sexuellen Bedeutung ist das Luder für den Ballermann so wichtig, dass personifizierte »Luder« wie Mia Julia oder Melanie Müller ihre Karrieren als Pornodarstellerinnen hier mühelos als Gesangsdarstellerinnen ausklingen lassen können. Eine runde Sache. Anna-Lena (»Geiler Arsch, geiler Blick, geiles Stück«) hingegen »tut’s gleich beim ersten Mal« und »treibt’s am liebsten überall«. Wer übrigens eine echte »Party!« feiern möchte, ist mit hurritischen Hymnen schlecht beraten. Dabei steht »Layla« in einer langen und ehrwürdigen Binnentradition. Es ist Musik für Kegelbrüder und (doch, doch) Kegelschwestern, die mit Sangria im Kopf einfach gerne mal »die Sau rauslassen« wollen. Auf die Frage, warum es sie gefressen hat«, also das Reh die Darstellerin: »Dicke Titten, Kartoffelsalat!«. Auch Ikke Hüftgold schreibt Texte, die man in Keilschrift auf Tontafeln meißeln und ebenfalls tief in Mesopotamien vergraben sollte: »Das Reh hustet laut, was kommt da denn raus?
Der Aufruhr um "Layla" nimmt kein Ende: Wegen dem nach Ansicht von Kritikern "sexistischen" Text wird über den derzeitigen Nummer-eins-Song der ...
Verblüffend, dass ausgerechnet der "Skandal im Sperrbezirk" der Spider Murphy Gang 1981 gar keiner war, davon abgesehen, dass Dieter Thomas Heck das Lied nicht in seiner "ZDF-Hitparade" haben wollte. Zuvor aufgenommene Songs wie "Claudia" und das "Schlaflied" wurden am 31. Heute würde ich den Song niemals mehr schreiben." Manchmal sorgen auch die Interpreten selbst dafür, dass ihr Song-Katalog irgendwann unter Generalverdacht steht, wie Michael Jackson, der sich zu Lebzeiten, aber auch posthum allerlei Missbrauchsvorwürfen zur erwehren hatte: "Die Zeit, in der privilegierten Männern jedes Fehlverhalten durchzugehen schien, ist vorbei. Keith Richards dagegen sagte: "Sie versuchen den Song zu beerdigen. Und ich werde meine Texte mit Bedacht wählen. Von mir wird man bestimmt nichts mehr hören wie: 'Bier, Bier, Bier, saufen, Bier.' So etwas wird es auf keinen Fall mehr geben", so Wackel gegenüber der dpa. Natürlich wurde auf den "Fall Goethe" verwiesen, als im Frühsommer 2020 die Debatte um das "Donaulied" losbrach, das nicht mehr in Passauer Bierzelten gesungen werden sollte, wie die Petition der Studentin Corinna Schütz verlangte. Micky Krause beteuerte im Interview, privat ein "Spießer" und gläubiger Mensch zu sein und sagte 2018 dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag: "Die Songs sind sicherlich häufig doppeldeutig. Wir haben nicht die Intention, frauenfeindlich zu wirken." Das viel gesungene "Heideröslein", vielfach vertont zum Beispiel von Franz Schubert, Robert Schumann und Johannes Brahms, wurde als "Vergewaltigungslyrik" gebrandmarkt, immerhin findet sich dort die Zeile: "Und der wilde Knabe brach / ’s Röslein auf der Heiden; / Röslein wehrte sich und stach, / Half ihm doch kein Weh und Ach, / Musst’ es eben leiden." hatte viele Jahrzehnte offenbar kaum jemanden gestört, die Popversion allerdings schon: "Mein Mädchen, mein Mädchen, was regst du dich auf, Ohohoholalala, Für mich war es schön und für dich sicher auch, Ohohoholalala." Bayerns damalige Sozialministerin Carolina Trautner (CSU) schaltete sich in die lebhafte Debatte mit den Worten ein: "Unsere Gesellschaft darf Gewalt, egal in welcher Form, nicht bagatellisieren oder verharmlosen - auch nicht in unserer Sprache." Für seine Stimmungslieder ist Goethe zwar nicht in Erinnerung geblieben, aber auch er hat inzwischen jede Menge Probleme mit seinen Songtexten. Zu seinem 270.
Mehr als 25.000 Menschen haben schon eine Online-Petition unterschrieben, die sich für den umstrittenen Partyhit "Layla" einsetzt.
Sie wurde von einer Plattenfirma aus dem Westerwald gestartet, die den umstrittenen Partyhit "Layla" veröffentlicht hat. Er ist einer der bekanntesten Party-Sänger Deutschlands und betreibt in Heiligenroth im Westerwald auch eine Künstleragentur. Unter seinem Künstlernamen wirbt der Westerwälder Musikproduzent gemeinsam mit anderen Künstlern in den Sozialen Medien für die Online-Petition. Der von Kritikern für sexistisch erklärte Song "Layla" war in Würzburg von einem Volksfest verbannt worden und auch im Festzelt der Schützen auf der Düsseldorfer Kirmes soll das umstrittene Lied um eine Puffmutter namens Layla nicht gespielt werden. Sexistisch oder einfach nur Spaß? Ballermann-Hit "Layla" sorgt auch in RLP für Aufregung
Während manche Sexismus im Partyhit "Layla" kritisieren, kämpfen andere für Kunstfreiheit. Tausende unterzeichnen eine Petition gegen Zensur.
Sie aber behördlich zu verbieten, finde ich, ist eins zu viel", schrieb der FDP-Politiker am Dienstagabend bei Twitter. Für die anderen Zelte und Schausteller sprachen die Schützen als Veranstalter eine entsprechende Empfehlung aus. Gestartet wurde die Petition von der Plattenfirma "Summerfield Records", die den umstrittenen Partyhit "Layla" veröffentlicht hat.