Eidgenössisches Schwingfest

Sport, Kultur, Politik und Patriotismus verschmelzen beim Eidgenössischen Schwingfest. Kein Wunder, haben sich Politiker schon allerhand einfallen lassen.

[Sport](https://www.watson.ch/Sport/). Letzterer pflegte damals zu sagen, er sei für die Schwingerei «zu klein und zu leicht.» Dem stimmt der Fachmann zwar nicht zu. Oder um es mit Jeremias Gotthelf poetisch zu sagen: Mit Geist und Geld. Beim Eidgenössischen inszeniert und feiert sich die wahre [Schweiz](https://www.watson.ch/Schweiz/). Bundesrätin Ruth Dreifuss spricht 1995 in Chur zum Volk der Schwinger und sie erntet ein wenig unruhiges Murmeln bei den Zuhörerinnen und Zuhörern im weiten Rund und einzelne Pfiffe. In Tat und Wahrheit dürfte es sich wohl sogar um eine halbe Million handeln, die sich die Ems-Chemie den eidgenössischen Hosenlupf kosten lässt. Die Organisatoren mussten damals so wie heute noch für das Budget ihres Festes aufkommen. Die Worte der Vertreterin oder des Vertreters der Landesregierung gehen vom Sägemehl direkt in des Volkes Seele. Der Gottseibeiuns der konservativen Schweiz ist Ehrenpräsident dieses Schwingfestes. Wenn es Abend wird im Bernbiet und das Tagwerk getan ist, erzählen die altgedienten Granden der Zwar pflegt der Bundesrat die jeweilige Sportministerin oder Sportminister als Festrednerin oder Festredner ans Eidgenössische zu entsenden. Wo die wahre Schweiz ist, da wollen auch Politikerinnen und Politiker hin.