Triangle of Sadness

2022 - 10 - 12

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Ruben Östlund triumphierte in Cannes mit seiner Brachialsatire ... (Zofinger Tagblatt)

Auch in seinem Lawinen-Thriller «Höhere Gewalt» von 2014 hatte Östlund existenzialistische Fragen zur Moral verhandelt. Herr Östlund, muss man sich Zyniker als ...

Aber wir leben in einer Welt, in der wir die Ausbeutung von Menschen akzeptieren. (Lacht) Für mich ist der Preis Fiktion, das nehme ich nicht allzu ernst. Mode wird jedes Frühjahr und jeden Herbst neu in die Läden gebracht, da kann doch niemand von «nachhaltig» sprechen! Grosse gesellschaftliche Fragen, wie die Klimakrise, auf das Individuelle herunterzubrechen, ist der schlimmste Zynismus unserer Zeit. Das ist übelste Realsatire, die Kunst gar nicht mehr steigern kann. Schon einmal, vor fünf Jahren, hatte der Schwede Ruben Östlund für seine Kunstsatire «The Square» in Cannes die Goldene Palme erhalten.

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Cannes-Gewinner „Triangle of Sadness“ von Ruben Östlund ... (SWR)

Regisseur Ruben Östlund lässt im Film „Triangle of Sadness“ eine Gruppe Schöner und Reicher auf einer mondänen Jacht untergehen.

Zusammen bilden sie die illustre Gästeschar einer Luxusyacht, auf der der größte Teil eines Films spielt, der vor allem das Porträt moralisch verwahrloster, von gedankenlosem Überfluß und Zynismus geprägter Wohlstandsverhältnisse ist. Und man sieht, wie sie das oft außereuropäische Dienstpersonal kommandieren und demütigen. Man sieht, wie sie sich selbst vor den von ihnen insgeheim Bewunderten kleinmachen.

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„Triangle of Sadness“ im Kino: Die letzte Fahrt der ... (FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Der schwedische Regisseur Ruben Östlund erzählt in „Triangle of Sadness“ vom bösen Ende einer Luxuskreuzfahrt. Im Mai gewann sein Film...

Hier Kapitän.“ Als sie die Möglichkeiten ihrer neuen Position realisiert, nimmt sie Carl, der ebenfalls überlebt hat, als Schlafgefährten mit in ihr Dingi. Abigail ist zugleich die einzige, die Fische fangen und Feuer machen kann, deshalb kehrt sie die Hierarchie um: „Auf der Jacht Toilettenmanager. Jetzt ist auch der zuvor abgetauchte Kapitän mit von der Partie, beim Dinner sieht er gleichgültig zu, wie die Passagiere sich auf ihre Teller voller Meeresfrüchte übergeben, anschließend betrinkt er sich mit dem Oligarchen in seiner Kajüte. Die Kurzlebigkeit, der flüchtige Reiz der Geschichten gehört zu den Stärken des Kinos. Yaya und Carl sind auf seiner Luxusjacht im Mittelmeer, den Fahrpreis für die Kreuzfahrt zahlt sie mit ihrem Influencer-Profil auf Instagram. Und was ist aus den Wohngemeinschaftsfilmen der Achtziger-, den Disco-Epen der Siebzigerjahre geworden?

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„Triangle of Sadness“ im Kino: Der Kapitalismus in Seenot (Frankfurter Rundschau)

Die einen werden bedient (hier Sunnyi Melles als Vera, rechts), die anderen bedienen. © Fredrik Wenzel / Alamode Film. Ruben Östlunds Cannes-Gewinnerfilm ...

Östlund kam von der Werbung zur Filmkunst, und auf deren schnelle Wirksamkeit und Deutlichkeit greift er noch immer gern zurück. Der Ausdruck wird gleich in der Eröffnungsszene, einem Casting für männliche Models, als geflügeltes Wort in der Modebranche eingeführt. Leinwandzeit erhält dafür Iris Berben in einer stillen Nebenrolle von Fellini-hafter Poesie: Als sprachgestörte Passagierin erreicht sie mit einem einzigen Dialogsatz eine bemerkenswerte Präsenz. Spitzbübisch hat der Kapitän das Captains Dinner für die Superreichen auf den Abend eines angekündigten Sturms gelegt. In jedem Fall ist „Triangle Of Sadness“ weit komischer, als es der bittere Titel verspricht. Er habe gehört, in Cannes sei die Hälfte der Leute rausgegangen.

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Film „Triangle of Sadness“​ von Ruben Östlund (RP ONLINE)

Ruben Östlunds neuer Film „Triangle of Sadness“ ist eine brillante Gesellschaftsparabel. In Cannes wurde er mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.

Reif für die Insel (nd - Journalismus von links)

Ruben Östlunds »Triangle of Sadness« gewann in Cannes die Goldene Palme als bester Film. Leider verwechselt Östlund wie schon in seinem Cannes-Gewinnerfilm ...

Und wenn Carl im teuren Hotel ewig nach dem richtigen Wandschalter für die Stehlampe sucht, dann ist derlei nicht das Problem unserer Klofrauen, sondern der reisegestressten Kulturbeauftragten, die sich brüllend freuen, wenn auch einmal ihre Probleme ins Kino finden. Da könnte man direkt noch mal überprüfen, ob das Lexikon des internationalen Films recht hat, das Pasolinis »120 Tage von Sodom« bescheinigt, »jenseits spekulativer Intentionen und ästhetischer Gefälligkeit« ein »Kommentar zur hedonistischen Konsumgesellschaft der Nachkriegszeit« zu sein, »die von Pasolini als apokalyptische Verfallsepoche begriffen wird«. Was wäre, wenn es die Frauen wären und sich die zwischengeschlechtlichen Abhängigkeiten umdrehten, sich nämlich Männer auf die Besetzungscouch zu legen hätten? Ein Lehrstück hält uns nämlich nicht den Spiegel vor, sondern eine Frage, und das ist dann noch etwas anderes, wenn die Frage banal ist: Was wäre, wenn die herrschen würden, die die Arbeit tun? Die Reichen sind dabei furchtbar dekadent und sehr dumm, und wenn der russische Düngemittelkönig ausruft: »Ich verkaufe Scheiße!«, dann ist er nicht selbstironisch, sondern sagt die Wahrheit, ja sogar eine Wahrheit schlechthin. »Triangle of Sadness« ist aber über lange Strecken ein blöder Film, und zwar derart blöd, dass es eigentlich nicht wahr sein kann und die Frage sich aufdrängt, ob die Satire, die hier in primitiver Outriertheit vorliegt, nicht eher eine Meta-Satire sei, also eine Satire auf solcherlei Satiren, welche den Kapitalismus bis aufs Blut bloßstellen und das Publikum von Pressevorführungen, wie es eine Zeugin in Berlin gehört haben will, zu brüllendem Gelächter hinreißen.

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In Schönheit speiben (Wiener Zeitung)

Regie: Ruben Östlund. Mit: Harris Dickinson, Woody Harrelson, Sunnyi Melles, Iris Berben, Zlatko Buric. Rollenumkehr. Bis hierhin ist die Abrechnung mit dem ...

Auch dabei sind ein russischer Oligarch mit einer Gattin in Champagnerlaune, ein britisches Waffenproduzentenpaar, ein einsamer IT-Milliardär oder der Schiffskapitän (Woody Harrelson), der sich als überzeugter Marxist entpuppt, ein Counterpart zu den überdrehten Luxus-Passagieren. Östlund kostet die Gegensätze zwischen den sozialen Klassen genüsslich aus, findet dafür viele herrlich absurde Momente, bis ins Detail hervorragend besetzt, etwa mit Iris Berben als Industriellengattin im Rollstuhl oder Sunnyi Melles als exaltierte betrogene Ehefrau. Östlund, der seine erste Goldene Palme in Cannes 2017 für "The Square" erhielt, in dem er den Kulturbetrieb persiflierte, dehnt seinen Horizont nun auf Schöne, Reiche, Oligarchen, besoffene Kapitäne und Putzfrauen aus.

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"Triangle of Sadness": Östlunds zynischer Blick auf die Welt (NDR.de)

In "Triangle of Sadness" geht es den Schönen und Reichen an den Kragen, die sich auf einer Luxuskreuzfahrt vergnügen. Ruben Östlunds zynischen Blick auf die ...

Auch für das Publikum ist "Triangle of Sadness" kein Spaziergang. Oder ein Paar, das im Restaurant endlos diskutiert, wer die Rechnung bezahlt - wenn man sich dabei im Kinosessel windet, ist das ganz im Sinne von Östlund. "Für mich ist Filmemachen vergleichbar mit einer guten Diskussion", so Ruben Östlund. Carl, der später als Passagier auf der Kreuzfahrt dabei sein wird, muss sich einer entwürdigenden Fleischbeschau stellen, in der er darum gebeten wird, den "Triangle of Sadness" zu entspannen. Der schwedische Regisseur Ruben Östlund gehört zum exklusiven Club derer, die bereits zweimal die Goldene Palme in Cannes gewonnen haben. Ruben Östlunds zynischen Blick auf die spätkapitalistische Welt startet heute im Kino.

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Image courtesy of "Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)"

Neu im Kino - «Triangle of Sadness» – subtil ist hier nur der Titel (Schweizer Radio und Fernsehen (SRF))

Als SRF-Filmredaktor Michael Sennhauser diesen Frühling in Cannes das Kino verliess, war er alles andere als begeistert.

Im dritten Kapitel – «Die Insel» – von Östlunds Film retten sie die Passagiere nach dem Untergang der Jacht auf eine einsame Insel. Ein paar Tage nach der Premiere im Mai dieses Jahres gewann «Triangle of Sadness» die Goldene Palme. Und so hat er das zweite Kapitel des Films – «Die Jacht» – auch gefilmt: in Anlehnung an die exzessiven Gesellschaftssatiren der 1970er-Jahre. Der Unterschied, so stellt sich heraus, liegt beim Preis für die Kleider. Da war zum Beispiel «Das grosse Fressen» von Marco Ferreri, in dem sich eine Gruppe von Männern in einer Villa zu Tode fressen. Eine Überraschung für viele Kritiker und Kritikerinnen – auch für Redaktor Sennhauser.

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Triangle of Sadness: Influencer und Reiche werden schlimm gequält (watson)

Der Schwede Ruben Östlund hat mit seiner Kreuzfahrt-Passagier-Folter Cannes gewonnen. Wer von Sozialneid geplagt ist, findet hier totale Befriedigung.

Es ist ein Schock für ihre Familie und für die «Triangle»-Crew. «Triangle of Sadness» ist eine Groteske, die lauter schiefe Ebenen in klassische Hierarchien einschleust und sie radikal aus dem Lot bringt. Das Traurigste an «Triangle of Sadness» ist übrigens etwas ganz Reales. Es ist wie eine Wiedergeburt in absoluter Ekelhaftigkeit, zwanzig Minuten lang, aber zwei bleiben stabil: der Russe und der sonst sehr menschenfeindliche Kapitän (Woody Harrelson). Kommt dazu, dass die Male-Model-Szene bei Östlund genauso doof ist wie in «Zoolander» und Carl dringend dazu rät, sich seine Fältchen über der Nase, sein Dreieck der Traurigkeit, wegbotoxen zu lassen. Die beiden verdienen ihren Lebensunterhalt mit reiner Egozentrik, das ist im Teich der Luxuspassagiere fast noch die unschuldigste Beschäftigung.

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"Triangle of Sadness" im Kino: Bitterböse Satire mit Ekelfaktor (n-tv NACHRICHTEN)

Mit "Triangle of Sadness" gewinnt Ruben Östlund in Cannes eine Goldene Palme. Bei der Satire handelt es sich um eine knallharte und teils ekelerregende ...

Und so prangert "Triangle of Sadness" nicht gerade subtil die Absurdität des Kapitalismus an und ruft - nicht nur bei den Kotz-Szenen - Ekel beim Zuschauer hervor. Und damit geht es weiter auf "Die Insel", auf der sich die Machtverhältnisse plötzlich umkehren. Der Film startet im Modebusiness mit "Carl & Yaya", führt dann auf "Die Jacht", die schließlich Schiffbruch erleidet. War es in "Höhere Gewalt" und "The Square" das Patriarchat und die damit einhergehende toxische Männlichkeit, spielt beides auch beim Abschluss der Trilogie eine Rolle. Mit "Triangle of Sadness" gewinnt Ruben Östlund in Cannes eine Goldene Palme. Bei der Satire handelt es sich um eine knallharte und teils ekelerregende Kritik am Kapitalismus und dem Klassensystem.

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Bitterböse Satire mit Ekelfaktor: "Triangle of Sadness" rechnet mit ... (n-tv NACHRICHTEN)

Mit "Triangle of Sadness" gewinnt Ruben Östlund in Cannes eine Goldene Palme. Bei der Satire handelt es sich um eine knallharte und teils ekelerregende ...

Und so prangert "Triangle of Sadness" nicht gerade subtil die Absurdität des Kapitalismus an und ruft - nicht nur bei den Kotz-Szenen - Ekel beim Zuschauer hervor. Und damit geht es weiter auf "Die Insel", auf der sich die Machtverhältnisse plötzlich umkehren. Der Film startet im Modebusiness mit "Carl & Yaya", führt dann auf "Die Jacht", die schließlich Schiffbruch erleidet. War es in "Höhere Gewalt" und "The Square" das Patriarchat und die damit einhergehende toxische Männlichkeit, spielt beides auch beim Abschluss der Trilogie eine Rolle. Mit "Triangle of Sadness" gewinnt Ruben Östlund in Cannes eine Goldene Palme. Bei der Satire handelt es sich um eine knallharte und teils ekelerregende Kritik am Kapitalismus und dem Klassensystem.

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„Triangle of Sadness“: Kaviar, Marxismus und Fäkalhumor (ORF.at)

Kapitalismuskritik mit Kotzefontänen: Mit der feinen Klinge argumentiert Ruben Östlund selten, und auch in seinem neuen Film findet er drastische Bilder ...

Damit noch die Letzte im Publikum versteht, dass es sich bei dieser Szene nicht um reinen Zirkus, sondern um Brachialgesellschaftskritik handelt, ist die ganze Sequenz unterlegt mit einem verbalen In-Fight des kommunistisch orientierten Kapitäns (Woody Harrelsson) mit einem postsowjetischen Unternehmer, der seinen Reichtum mit Dünger, also mit Scheiße, gemacht hat. Das „Dreieck“ im Titel bezieht sich übrigens auf eine bestimmte Zone im Gesicht von Models, die zur Maximierung der Schönheit möglichst unbewegt bleiben soll. Ein Kurator scheitert da an seiner Eitelkeit, seinem unreflektierten Umgang mit Privilegien und mit den gesellschaftlichen Konventionen, die seine Position mit sich bringt. „Triangle of Sadness“ ist der dritte Film, mit dem der schwedische Regisseur und Drehbuchautor Östlund international Furore macht. Also begleitet er Yaya auch auf den bezahlten Yachturlaub, als Instagram-Boyfriend, der mit seinen Hipster-Tattoos eine gute Hintergrunddeko abgibt. Die Modebranche war für Östlund ein Anlass für diesen Film, wie er im Gespräch mit ORF.at sagt.

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"Triangle of Sadness": Sunnyi Melles übers Kotzen und die ... (STERN.de)

Der Film heißt "Triangle of Sadness", also Sorgenfalte. Sie werden in diesem Jahr im Kino aber kaum mehr Spaß haben als in dieser Abrechnung mit den Reichen ...

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