Boris Palmer bleibt Oberbürgermeister von Tübingen. Mit absoluter Mehrheit gewann er als unabhängiger Kandidat die gestrige Wahl.
Noch kurz vor der Wahl stellte er öffentlich in Frage, ob Palmer die Grünen überhaupt noch „repräsentieren“ könne. Das war zwischen den Zeilen eine zwar intellektuell verpuppte, aber deutliche Ansage an seine Gegner, die ihn auf dem Rathausplatz auch nach der Wahl vereinzelt noch ausbuhten. Die eigentliche, an die Grünen gerichtete Botschaft war eine ganz andere: nämlich die, dass er eine Mehrheit der Stadtgesellschaft auf seiner Seite habe. Der habe einst sinngemäß gesagt, dass in einer pluralen Demokratie der Meinungsstreit zwar der Katalysator der kollektiven Meinungsbildung, aber die Abstimmung oder Wahl das Ende des Diskurses darstelle und jenen Legitimität verschaffe, die eine Wahl gewonnen hätten. Palmer feierte das Ergebnis daher auch als einen Beitrag zur Stabilisierung der Demokratie. Tübingen hat gewählt, und der alte ist auch der neue Oberbürgermeister.
Die Grünen, die Boris Palmer aus der Partei ausschließen wollten, sollten sich ein anderes Volk suchen. Ihre Selbstgerechtigkeit wurde...
[CDU](https://www.faz.net/aktuell/politik/thema/cdu) keinen eigenen Kandidaten aufstellte. [Weitere Informationen](https://www.faz.net/datenschutzerklaerung-11228151.html). [externe Inhalte](https://www.faz.net/faz-net-services/externe-medieninhalte-17435813.html)anzuzeigen, ist Ihre widerrufliche Zustimmung nötig. Will die Partei in die Breite wirken, wird sie den stechenden Blick der Programmpartei ablegen müssen, die den Staat als Erziehungsanstalt und die Medien als Rohrstock versteht. [Boris Palmer](https://www.faz.net/aktuell/politik/thema/boris-palmer) hat es allen gezeigt. Für diesen Paukenschlag muss man Palmer (und seinen Wählern) dankbar sein.
Boris Palmer ist zum dritten Mal ins Rathaus von Tübingen eingezogen – als unabhängiger Kandidat. Nach Äusserungen zu Flüchtlingen und Corona wollten die ...
Regelmässig provoziert er mit Äusserungen zu Flüchtlingen und zur Corona-Politik. Nach Äusserungen zu Flüchtlingen und Corona wollten die Grünen ihn ausschliessen. Jetzt muss sich die Partei einen neuen Umgang mit dem Wahlgewinner überlegen.
Boris Palmers Wahlsieg ist ein Erfolg, den er sich persönlich als Krisenmanager und Klimapolitiker verdient hat. Es ist der Sieg eines Unangepassten – und ...
Der Klimapolitiker Palmer hat Solaranlagen auf Neubauten zur Pflicht gemacht, gerade ist er dabei, die Parkgebühren für SUV drastisch zu erhöhen und es gibt eine Sonderabgabe auf Plastiktüten. Ein frei vom Volk gewählter Bürgermeister ist in Deutschland eine Macht, Boris Palmer zeigt dies. Palmer war übrigens nicht nur der einzige Grüne, der sich so einließ, sondern auch der einzige Politiker in Deutschland. Palmer führt nicht hinterher, er führt von vorne. Palmer ist persönlich glaubwürdig: er fährt seit Beginn seiner Amtszeit Dienstrad, nicht Dienst-Daimler. Und auch das hat die Tübinger nicht davon abgehalten, Palmer mit großer Mehrheit zu wählen. Für Palmer aber kam das nicht infrage, Kapitulation ist seine Sache nicht. Was Palmer für die Grünen so unappetitlich macht, ist, dass der ihren neuen Fetisch so rundheraus ablehnt: die woke Identitätspolitik. Es ist der Sieg eines Unangepassten – und darum eine herbe Niederlage für die Grünen. Das machte die Sache für ihn auch nicht besser, denn: Für die Grünen, und auch dahinter steht eine bittere Lehre für diese Partei, gibt es keine Ironie – vor allem nicht, wenn aus ihrer Sicht Rassismus im Spiel ist. Das Parteiausschlussverfahren hatte Baerbock vor anderthalb Jahren damit begründet, dass Palmer sich auch im persönlichen Gespräch mit ihr nicht bereit erklärte, sich für umstrittene Äußerungen über den früheren Fußball-Nationalspieler Dennis Aogo zu entschuldigen. Er holte die absolute Mehrheit, und das auch noch im ersten Wahlgang: was für ein Doppelwumms.
Boris Palmer, ebenso bekannt wie umstritten, bleibt Oberbürgermeister von Tübingen. Den Grünen stehen harte Zeiten bevor, so der SWR-Kommentar.
Und Boris Palmer selbst hat im Wahlkampf immer wieder betont: er sei eben impulsiv - und er lasse sich nicht verbiegen. Doch Vermittlungsversuche zwischen Boris Palmer und der Partei sind in den vergangenen Jahren immer wieder gescheitert. Der Streit zwischen Palmer und der Partei hat tiefe Gräben hinterlassen.
Deutschlands wohl umtriebigster Oberbürgermeister hat alles auf eine Karte gesetzt – und gewonnen. Gegen den Widerstand der eigenen Partei gewinnt Boris ...
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Mit wenigen Ausnahmen zollen die Medien der Wiederwahl von Boris Palmer in Tübingen hohen Respekt. Seinen Gegnerinnen wird in Kommentaren Profillosigkeit ...
Hätte er im ersten Wahlgang verloren, so seine Ankündigung, hätte er die Politik an den Nagel gehängt. Palmer hat diesmal alles auf eine Karte und sich gegen seine Konkurrenten durchgesetzt, sechs an der Zahl, im Alleingang. Ziel der Grünen, die das Parteiausschlussverfahren befürwortet und die sich eine linkere Oberbürgermeisterin für Tübingen gewünscht hatten, war es, Palmer nach dieser Wahl in einen weiteren Wahlgang zu zwingen, der in Baden-Württemberg immer eine Neuwahl ist, zu der auch neue Kandidaten antreten können. Die „Rhein-Neckar-Zeitung“ aus Heidelberg erkennt ein Grünen-Problem in der OB-Wahl: „Die Gegenkandidatin aus den eigenen Reihen trug wiederum im Wahlkampf mantramäßig vor, 16 Jahre seien genug. Kein gutes Zeugnis für eine Partei, die sich als die neue Volkspartei im Südwesten sieht. Denn in seiner Stadt hat dieser Oberbürgermeister mehr vorzuweisen als eine Reihe provokanter Sprüche, die ihm ein Ausschlussverfahren bei den Grünen eintrugen.
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer ist überzeugend wiedergewählt worden – ohne Unterstützung der Grünen. Das verdient Respekt.
Das ist gut. Auch das wäre Demokratie. Das war weise.
Unser Autor war lange Grünen-Fraktionschef, heute ist er Boris Palmers Anwalt. Er sagt: Es zeuge von politischer Blindheit, dass seine Partei einen der ...
Es ist ein fulminanter Wahlsieg von Boris Palmer, dem wohl bekanntesten Kommunalpolitiker Deutschlands, der Oberbürgermeister in Tübingen bleibt.
Er selbst habe Palmer inzwischen gratuliert - verbunden mit der Hoffnung, Palmer werde aus seinem Wahlsieg eine Lehre ziehen und künftig ähnlich wie im Wahlkampf "leisere Töne" anschlagen. [Armin Laschet](/nachrichten/thema/armin-laschet-250.html): "Als unabhängiger Kandidat ohne Unterstützung seiner Partei eine Wahl zu gewinnen, verdient Respekt und Anerkennung. Er sei "grottenfalsch" und inzwischen gelöscht worden. [Cem Özdemir](/nachrichten/thema/cem-oezdemir-168.html) ein prominenter Grüner und gratulierte: "Man kann’s ja so sehen: Über 70 Prozent wählen auf die ein oder andere Art in #Tübingen grün. Es ist ein fulminanter Wahlsieg für Boris Palmer: 52,4 Prozent der Stimmen, eine absolute Mehrheit bereits im ersten Wahlgang. Er trat deshalb zu dieser Wahl auch als unabhängiger Bewerber an, während die Grünen eine eigene Kandidatin ins Rennen schickten.
Nach der Wiederwahl des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer hat ein Berliner Grünen-Abgeordneter mit einem AfD-Vergleich für Unruhe gesorgt. "Mit Boris ...
An seine Gegner richtete Palmer am Morgen nach der Wahl versöhnliche Worte: "Lassen Sie uns aufeinander zugehen und nach dem Streit die Hand geben", schrieb der 50-Jährige auf seiner Facebook-Seite. "Die Zeiten, die vor uns liegen, sind schwer genug." "Die negative Bewertung des Wortes Streit halte ich für einen schweren Fehler", sagte Palmer. "Als Ex-Tübinger wünsche ich der Stadt weiterhin viel Öko & mehr Zusammenhalt, zu dem alle ihren Beitrag leisten können." Nach seinem Wahlsieg sagte Palmer: "Eine Demokratie, in der nicht gestritten wird, ist keine". "Mit Boris Palmer hat Deutschland jetzt den ersten AfD Oberbürgermeister.
Boris Palmer hat sich gegen seine eigene Partei bei der Oberbürgermeisterwahl durchgesetzt. Seine streitbare Art will er beibehalten - aber auch für die ...
Die Oberrealos in der Südwestpartei waren schon bald überzeugt, dass Palmer die Grünen mit einem Sieg blamieren werde. Palmers alter Weggefährte, Bundesagrarminister Cem Özdemir, twitterte: «Man kann’s ja so sehen: Über 70 Prozent wählen auf die ein oder andere Art in Tübingen grün.» Und schickte einen «herzlichen Glückwunsch» an Boris Palmer hinterher. Kurz darauf löschte Franco den Tweet und schrieb stattdessen: «Es ist 2022 und Rassismus ist immer noch kein Ausschlusskriterium.» Die Niederlage in Tübingen wirft ein Schlaglicht auf die kommunale Schwäche der Grünen in ihrem Stammland. Derzeit hat die Ökopartei nur noch zwei OB, in Böblingen und in Göppingen. «Die negative Bewertung des Wortes Streit halte ich für einen schweren Fehler», sagte Palmer. Am Sonntag war der 50 Jahre alte Palmer für weitere acht Jahre als OB in der Universitätsstadt gewählt worden. Vor allem für den linken Flügel bei den Grünen ist Palmers Erfolg eine Klatsche. Grünen-Chef Omid Nouripour sagte nach einer Sitzung des Bundesvorstandes in Berlin, die Kandidatin der Grünen, Ulrike Baumgärtner, habe mit 22 Prozent ein «respektables Ergebnis» erzielt, zu dem ihr die Parteispitze gratuliert habe. Für viele Linke ist der OB ein rotes Tuch. «Vielleicht gibt es ja eine Lehre, die man daraus ziehen kann.» Palmers Mitgliedschaft bei den Grünen ruht derzeit wegen Streitereien um Tabubrüche und Rassismusvorwürfe. «Eine Demokratie, in der nicht gestritten wird, ist keine», sagte er der Deutschen Presse-Agentur und zitierte damit einen Spruch des verstorbenen Altkanzlers Helmut Schmidt (SPD).