Thomas Mann

2023 - 1 - 16

Zoff am Zauberberg (Frankfurter Rundschau)

Davos steht für das Treffen der Reichen und Mächtigen, dabei entstand hier ein Weltroman, und es kam zu einem historischen Streit zwischen zwei großen ...

„Cassirer jetzt klar in der Defensive.“ „Die offene Flanke ist die Ethik.“ „Cassirer geht jetzt aufs Ganze.“ „Heidegger jetzt in einer engen Ecke.“ „Echte Wirkungstreffer.“ „Heidegger jetzt mit Kant in Fahrt.“ Den raubauzigen Heidegger und den zartbesaiteten Cassirer in den Ring zu schicken – historisch hat sich das Ereignis so natürlich nicht abgespielt. Er versprühte eine immense Kraft und fesselte die Studenten in den 20er Jahren mit einer neuartigen Philosophie, die er in seinem Hauptwerk „Sein und Zeit“ entworfen hatte. Buchautor Eilenberger hat genau das in seinem Buch „Zeit der Zauberer“ getan. Cassirers Hauptwerk war die „Philosophie der symbolischen Formen“, in der er auf der Grundlage seines breiten historischen Wissens eine neue Theorie auf dem Fundament der Symbole entwarf. Und er hat das Dorf in der Schweiz stärker geprägt als alles andere, einschließlich des Wirtschaftsforums. Er galt als ein Vertreter des sogenannten Neukantianismus, einer Schule, die Kants Denken mit den Entwicklungen der modernen Naturwissenschaften auf einen Nenner bringen wollte. An sich war der Roman anfänglich geplant als Novelle und eine Art Gegenstück zum „Tod in Venedig“. Heute will sich der Ort als ein globales Dorf für den Ideen-Austausch von Vertretern und Vertreterinnen aus Wirtschaft, Politik und Nichtregierungsorganisationen darstellen. Zudem habe Genscher in seinen Memoiren geschrieben, er habe die wichtigste Rede seines Lebens 1987 in Davos gehalten, als er sagte: „Let’s give Gorbachev a chance.“ Laut Genscher war das das Ende des Kalten Kriegs, erzählt Schwab beschwingt. Ein Schriftsteller sagte einmal: „Wenn man einen Schriftsteller in der Familie hat, ist die Familie zerstört.“ Diesmal war es ein ganzes Dorf, das zerstört wurde. Der Kurort fühlte sich zutiefst verunglimpft, die Chefärzte des Sanatoriums sahen sich diskreditiert, als würden sie sich skrupellos an ihren Patienten und Patientinnen bereichern. Katia hatte ihrem Mann das Futter für den großen Stoff geliefert und berichtete von den Absonderlichkeiten des lungenkranken Lebensstils, der „febrilen Hermetik“ zwischen Fiebermessen und Flirt, dem „guten und schlechten Russentisch“, Thomas notierte eifrig, sammelte „wunderliche Milieueinblicke“ und schrieb und schrieb.

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Mein Leiden an Russland | Karenina.de (KARENINA.de)

Von Thomas Mann lernen: Wer Russland liebt, muss ihm eine vernichtende Niederlage wünschen, schreibt Michail Schischkin.

In der Zerstörung des Staates, der zum Instrument der Gewaltherrschaft wurde, sah Thomas Mann eine Chance: „Goethe ging, wenigstens in mündlicher Unterhaltung, so weit, die deutsche Diaspora herbeizuwünschen. Ich glaube an sie, und ich glaube an Deutschlands Zukunft, wie verzweifelt auch immer seine Gegenwart sich ausnehmen, wie hoffnungslos die Zerstörung erscheinen möge. Sie waren sein Kampf gegen Hitler und für die deutsche Kultur und Sprache. Ich hatte gekämpft und den Lästerern der Menschheit Hohn und Fluch geboten, indem ich lebte: also ist es, auch persönlich, ein Sieg.“ („Entstehung des Doktor Faustus“, 1949) Er verteidigte sein Deutschland, sein Deutschtum der Freiheit, Bildung, Allseitigkeit und Liebe. In den ersten Ansprachen hoffte er noch, sein durch die Nazis verführtes Volk würde zur Besinnung kommen und sich gegen die Hitler-Diktatur erheben. Wo liegt die Grenze zwischen dem bösen russischen Staat und dem guten russischen Volk? In seinem Roman „Lotte in Weimar“ macht Thomas Mann Goethe zu seinem Avatar und spricht über das der Barbarei verfallene Volk: „Sie mögen mich nicht – recht so, ich mag sie auch nicht, so sind wir quitt. Aber sind Symphonien und Poeme die Antwort auf Bomben und Gefängnisse? Wir haben uns durch die berüchtigte Kinderträne aus den Brüdern Karamasow verführen lassen und Dostojewskis fanatische Aufrufe zum orthodoxen Kreuzzug gegen den Westen, seinen Hass gegen alle nicht slawischen Völker und seinen besonderen Hass gegen die Slawen, die Russland „verraten“ haben, als etwas nicht Relevantes übersehen. „Leiden an Russland“ – so könnte man unzählige Publikationen russischer Schriftsteller nennen, die jahrelang in oppositionellen Medien erschienen und vor der Gefahr des entstehenden faschistischen Regimes in Russland warnten. Das russische Volk ist stark im Hinnehmen, und da es die Freiheit nicht liebt, sondern sie als Verwahrlosung empfindet, weshalb sie ihm denn auch wirklich gewissermaßen zur Verwahrlosung gereicht, so wird es trotz schweren Desillusionierungen sich unter der neuen, roh-disziplinären Verfassung immer noch besser und richtiger in Form fühlen, immer noch ,glücklicher‘ sein als unter der Republik. Thomas Mann scheiterte mit seinen Versuchen, die zombifizierten Deutschen wachzurütteln, und musste emigrieren.

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Leidenschaftlicher Streiter für Demokratie: Thomas Manns ... (Osthessen News)

Mehr als acht Jahrzehnte später steht diese Einstellung als Titel über dem aktuellen Buch von Frido Mann, dem "Lieblingsenkel" des Nobelpreisträgers. Der 82- ...

- All' diese Fragen wurden während des hoch spannenden, tiefgründigen Akademieabends behandelt, der von der "Katholischen Akademie des Bistums Fulda" gemeinsam mit der "Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit" und der "Karl-Hermann-Flach-Stiftung" durchgeführt wurde. Bedroht werde Demokratie auch "aus sich selbst heraus", was an solchen Politikern liege wie beispielsweise Donald Trump und Viktor Orbán oder an Bewegungen wie den "Reichsbürgern" und "Pegida". Auf der einen Seite könne der Dialog zwischen Religionen und Kulturen eine wichtige friedensstiftende Kraft sein, auf der anderen Seite würden Religionen nicht selten für höchst "weltliche" Zwecke instrumentalisiert.

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"Il faut tenter de vivre", adaptation théâtrale du roman de Thomas ... (LyonCapitale.fr)

Le théâtre de l'Élysée, en co-programmation avec le théâtre des Clochards Célestes, propose une adaptation du roman de Thomas Mann, La Montagne magique.

Le rêve et la réalité s’entremêlent et les mystères de l’espèce humaine sont mis en jeu. Les représentations auront lieu à la Maison Ravier (5 – 7 Rue Ravier, 69007 Lyon) Dans ce lieu reculé, en haut d’une montagne, une emprise s’installe.

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